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Mutterland Mazedonien

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Erfolglos waren bisher alle Bemühungen des 1990 gegründeten Slawisch-Mazedonischen Kulturbundes im nordgriechischen Florina um Anerkennung. Die Behörden verweigern dies mit besorgtem Blick auf das jugoslawische" Mazedonien, das von der EG am 9. April völkerrechtlich anerkannt werden soll.

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Erfolglos waren bisher alle Bemühungen des 1990 gegründeten Slawisch-Mazedonischen Kulturbundes im nordgriechischen Florina um Anerkennung. Die Behörden verweigern dies mit besorgtem Blick auf das jugoslawische" Mazedonien, das von der EG am 9. April völkerrechtlich anerkannt werden soll.

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(rh)-Pzvlo Voskopoulos, Initiator des Slawisch-Mazedonischen Kulturclubs in Florina, bezeichnet es als ein „Verbrechen", daß in Nordgriechenland lebende Slawen nur griechische Namen tragen und Griechisch sprechen dürfen, ihre Herkunft also verleugnen müßten. „Als Angehörige eines Minderheitenvolkes fühlen wir uns verfolgt. Das Schlimme daran ist, daß die Repression immer stärker wird, seit Jugoslawien zerfallen ist."

Es gehöre zum Alltag, so Voskopoulos gegenüber dem FURCHE-Korrespondenten, daß jemand, der sich als Mazedonier bekenne, einfach keine Anstellung als Beamter finde, nicht einmal als Postbote.

Voskopoulos fordert vom Staat „nichts anderes als eine slawische Kulturvereinigung": „Seit wir uns vor zwei Jahren mit der B itte an das KSZE-Menschenrechtstreffen in Kopenhagen wandten, Europa möge uns Mazedonier nicht vergessen, werden wir in den Medien als trojanisches Pferd verunglimpft. Man wirft uns vor, im Auftrag Skopjes die Integrität Nordgriechenlands zerstören zu wollen."

Die Jugend ist es, die ihre Identität neu entdeckt hat, so der kämpferische Voskopoulos, der terroristische Methoden zur Durchsetzung seiner Ziele weit von sich weist. Europa wird die ehemals südlichste Republik Jugoslawiens, Mazedonien, anerkennen, „was bedeutet" - wie Voskopoulos betont - ,„daß 300.000 slawische Mazedonier in Nordgriechenland zum ersten Mal ein Mutterland haben, das sich international für sie einsetzen wird". In einem gemeinsamen europäischen Haus habe die chauvinistische Politik Athens keinen Platz. *

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