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Nabel der Welt

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Das elektronische Füllhorn öffnet am 30. August seine Pforten. Die Internationale Funkausstellung Berlin 1985 (IFA), die weltgrößte Produkt- und Programmmesse für elektronische Medien, bietet bis zum 8. September eine Nabelschäu jener Branche, die wie kaum eine andere im Umbruch begriffen ist.

Da sind vor allem die privaten Programmveranstalter, die den deutschen Monopolanstalten ARD und ZDF das Publikum abspenstig machen wollen. Ihr erster Einstieg auf der IFA mit eigenem Messeprogramm geht einher mit dem Start des Berliner Kabelpilotprojektes.

Ein besonderer Grund zum Feiern, denn immerhin gehört das Berliner Kabelnetz mit über 200.000 Anschlüssen zu den weltweit größten. Damit wird erstmals zu beweisen sein, daß privates, werbungsfinanziertes Programm tatsächlich zum großen Konkurrenten für die öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten werden kann.

Aber die ehemaligen Alleinunterhalter der Nation stellen sich der Herausforderung. Mit dem Satellitenprogramm 3SAT auch im Berliner Kabelnetz eingespeist, kann das Gemeinschaftsprodukt von ZDF, ORF und SRG immerhin schon bereits von mehr als einer dreiviertel Million Kabelhaushalte empfangen werden.

Mit dem „ARD-Wunschkonzert” am 29. August, das auch der ORF um 20 Uhr 15 übernimmt, wird vom ARD in Deutschland bundesweit der Fernsehstereoton eingeführt.

Eine weitere Serviceleistung wollen ARD und ZDF ebenfalls noch im Herbst ihren Kunden bieten. Das „Video Programmier Service” (VPS), auf der Funkausstellung vorgestellt, startet den heimischen Videorecorder immer dann, wenn der gewünschte Film tatsächlich beginnt — vorausgesetzt, man hat den entsprechenden Decoder.

Der ORF wird noch länger brauchen, um seine Kunden mit dieser Finesse zu verwöhnen. Diese dürfen aber am Berliner Rummel via Fernsehen und Radio ausgiebig mitleben.

Inmitten der technischen Innovationen — verkündet der ORF — ist er auch vertreten. Der „rot-weißrote Wurlitzer”, im liebevollen ORF-Deutsch kurz „Wurli” genannt, darf ebenfalls auf den Betriebsausflug mit.

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