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Nach dem Abschluß des Studiums
Seit einiger Zeit werden die Absolventen der Universitäten und Hochschulen mit wachsenden Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert. Dieser Umstand trifft aber nicht alle im gleichen Ausmaß. Vor allem Akademiker aus den geisteswissenschaftlichen Richtungen haben mit Anstellungsproblemen zu rechnen. Für diese Bereiche hat allerdings immer schon ein sehr eingeschränkter Arbeitsmarkt existiert.
Auf der anderen Seite stehen z. B. eine Reihe von Studien aus den technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Richtungen, die nach wie vor gute Chancen bieten. Aber auch hier ist die Selektion strenger geworden.
Allen jungen Akademikern stehen die Serviceeinrichtungen der Arbeitsmarktverwaltung zur Verfügung. Es werden sowohl Hilfen zur unmittelbaren Eingliederung in den Arbeitsprozeß angeboten als auch solche, die eine Uberbrückung bis dorthin finanziell und sozialversicherungsmäßig absichern. In erster Linie werden Vermittlungshilfen angeboten. Es kann jederzeit in das bei den Arbeitsämtern aufliegende Stellenangebot Einblick genommen werden, auch vollkommen anonym, ohne daß mit einem Vermittlungsbeamten Kontakt aufgenommen werden muß.
Wünscht der Stellensuchende eine darüber hinausgehende Beratung und laufende Betreuung, stehen ihm Vermittlungsfachkräfte und Berufsberater zur Verfügung. Diese kennen nicht nur das Stellenangebot in ihrem engeren Amtsbereich, sondern haben auch Zugang zu den offenen Stellen in ganz Österreich.
Der Vermittler kann außerdem auf Wunsch kostenlos Inserate/ Stellengesuche in Arbeitsmarktanzeigern, die den Firmen zugesandt werden, fallweise auch in Fachzeitschriften und Tagespresse, einschalten.
Das Arbeitsmarktförderungs-gesetz ermöglicht eine Reihe von finanziellen Hilfen. Die Palette reicht hier vom Kostenersatz für Kurse, die eventuell notwendige Zusatzausbildungen vermitteln, bis zu Mobilitätsbeihilfen wie z. B. Reisekosten für Vorstellungen bei auswärtigen Firmen, Ubersiedlungsausgaben etc.
Am bekanntesten ist für Studienabsolventen das „Jungakademikertraining". Hier wird für mindestens sechs Monate die Möglichkeit geboten, in einen studienadäquaten Arbeitsprozeß eingegliedert zu werden. Der Jungakademiker erhält während dieser Zeit aus Mitteln der Arbeitsmarktförderung monatlich rund S 5700,- netto und ist voll sozialversichert. Die dabei gewonnene Berufspraxis erweist sich bei der anschließenden Stellensuche oft als vorteilhaft; in etlichen Fällen geht das Training direkt in ein richtiges Dienstverhältnis über.
Vielfach nicht bekannt ist, daß ein Studienabsolvent, auch wenn er noch nicht als Akademiker gearbeitet hat, unter Umständen aufgrund von Arbeitszeiten vor oder während des Studiums, sofern diese insgesamt mindestens 52 Wochen ausmachen, einen Anspruch auf Arbeitslosengeld und volle Sozialversicherung erworben hat.
Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall, das Arbeitsamt aufzusuchen. In Wien ist die zuständige Stelle die Akademikervermittlung des Landesarbeitsamtes in 1030 Wien, Esteplatz 2. Um telefonische Terminvereinbarung (756551, Kl. 322 DW) wird gebeten.
Der Autor leitet die Akademikervermittlung im Arbeitsamt Wien.
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