Nach Hans Weigels Festvortrag befaßte sich das Internationale Ne-stroy-Symposiqn vom 30. Juni bis 2. Juli mit Produktionsbedingungen und der „ökonomischen“ Arbeitsweise des Dichters (Jürgen Hein), mit Kaufmannsgeist und Unberechenbarkeit des Lebens in seinen Stücken (Ulrich Füllebom), auchmit Sprachspielen um das Geld (Hugo Aust). In den Nestroy-Gesprächen kam die zeitgenössische Sozialsituation am Theater (Hilde Weiss) vor dem Hintergrund der die Revolution auslösenden Hungersnöte der Bevölkerung vor, der das Phäaken-tum der Metropole gegenübergestellt wurde (Wolfgang Häusler).
Es wurden die sehr komplexen historischen Strukturen von Star-Kult und Niedriglohn-Personal an den unsubventionierten Privat- und Aktionärstheatem analysiert (Johann Hüttner), deren Verknüpfungen ihre Schatten noch auf die Gegenwart werfen (Gerhard Ruiss).
Wie immer standen auch die interessanten und diesmal voll aufgegangenen Konzepte von Regisseur Peter Gruber für die heurige Inszenierung von „Einen Jux will er sich machen “ zur Diskussion. Die präzise erfaßten merkantilen Voraussetzungen des Gemischtwarenhandels spiegeln sich in diesem Stück.
Eine Leseaufführung des englischen „Jux“-Urbildes „A Day Well Spent“ von John Oxenford ergänzte diese wertvolle Veranstaltung.