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Neubauten

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Rührt jemand im Quodlibet des Salzburger Festspielprogramms, ist das manchem lästig. Kommen die einstmals revolutionären „Einstürzenden Neubauten” nach Salzburg, herrscht eitle Wonne. Hängt der Gebrauchsgraphiker Gerhard Gepp seine zynischen Satiren in der Galerie der Stadt auf, wird das kaum zur Kenntnis genommen.

„Zerstöre die Harmonien - und du zerstörst die sozialen Strukturen”, so definieren sich die „Einstürzenden Neubauten”. Eine Zerstörung, die im Festspielrausch torkelnden und alternativ so engagierten Salzburg nicht einmal mit Preßlufthämmern möglich sein wird.

Das Trash-Ensemble gastierte am 8. August im Salzburger Stadtkinosaal beim „Zeitfluß '93 Festival”. Brauchen die „Einstürzenden Neubauten” überhaupt eine Definition?

Sie konzentrieren einfach die Gesellschaft in ihrer Musik - laut, stressig, desorientierend, taktlos und vulgär. Das ist das Unverträgliche an ihnen. Dabei besteht ihre Alptraum störende Musik aus den natürlichen Alltäglichkeiten, wie laufenden Bohrmaschinen, getrommelten Mülltonnen, zischender Preßluft, rasselnden Federn und zertretenen Getränkebecher. „LebensRecht!” haucht Leadsänger Blixa Bargeld zynisch und man fragt sich wie man das Großstadtleben täglich erträgt. Entweder im Rausch oder man findet seine Ruhe nach der endgültigen Zerstörung.

Viel leiser schleicht sich die Gesellschaftskritik des Gerhard Gepp ein. Seine aus dem „Wiener Journal” be-

Kannten wence, wie etwa aen sicn selbst zunähenden Patienten auf dem OP-Tisch oder die vierarmige Hausfrau ohne die verfälschenden Vierfarbauszüge betrachten zu dürfen, ist ein Genuß, der einem die Kehle zuschnüren kann und dem man bis zum 22. August mehr Publikum wünscht, das nicht nur darüber schmunzeln kann. Rezessive Rezeption in Salzburg im Sommer 1993. Klemens Mayrhofer

Eisenzeit ständig besucht oder besiedelt.

Mit den Mammutjägern fing es an, ihre Knochenlager tauchen noch heute unter manchem Weingarten aus, in einer Fülle von Steinzeitbestattungen setzten sich die Funde fort.

Diese wurden von den bronzezeitlichen Menschen noch respektiert, als hier längst eine reiche Metallverar-beitungs- und Metallhandelszentrale lag, mit uns schon sehr nahen und nachvollziehbaren Aktivitäten.

Die Funde wurden beim Bau der Traisental- Schnellstraße gemacht, nur ein Prozent davon ist zu sehen, aber sie genügen, um die Bedeutung des Ortes deutlich zu machen.

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