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Neue Ethik?

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Die Einleitung verspricht eine „kritische Sichtung des Erreichten” zu den „von den Kirchen erwarteten Orientierungshilfen über Wege zum Frieden”. Ob die Beiträge dieses (stark aus der Sichtweite der Bundesrepublik geprägten) Sammelbandes diesem Ziel gerecht werden können. bedarf wohl noch einmal einer „kritischen Sichtung”.

Lassen sich, wie in Teil I versucht wird, die Probleme heute etwa mit den ethischen Modellen des „gerechten Krieges” lösen, wenn sich der Sinn dessen, was Krieg heißt, total gewandelt hat?

Wird denn wirklich geglaubt, daß der „Theologe die Ergebnisse anderer Disziplinen zur Kenntnis nehmen muß”, wenn diese in Teil II in einer politikwissenschaftlichen, völkerrechtlichen und wehrpolitischen Lagebeurteilung besteht und die einzige Uberlebenschance der Welt (gemeint ist die „freie Welt”) von einer Nuklearstrategie abhängig gemacht wird, die Verhandlungen immer schon auf den zweiten Platz abweist?

Am befriedigendsten ist noch der III. Teil (Auf dem Weg zu einem neuen Modell) ausgefallen, obwohl auch er in der Analyse kirchlicher Texte zu diesem Problemfeld, in der Auseinandersetzung von Kirche, Theologie mit Gewalt, im methodischen Ansatz zur Gewinnung einer neuen Friedensethik erhebliche Mängel festzustellen sind.

Zu denken gibt schließlich auch noch, daß von den elf Autoren vier in enger Zusammenarbeit mit dem katholischen Militärbischofsamt stehen. So muß dieser Band zur Auseinandersetzung herausfordern, zumal er „zur Weiterentwicklung der katholischen Friedensethik” beitragen möchte.

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