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Armenien, Aserbeidschan, Georgien:

Armenien wurde am 23. August 1990, Aserbeidschan am 30. August

1991 und Georgien am 9. April 1991 unabhängig. Krieg in Aserbeidschan um die armenische Enklave Berg-Karabach, kriegerische Auseinandersetzungen um Ossetien an der georgisch-russischen Grenze.

Bosnien-Herzegowina:

Ein vom serbischen Bevölkerungsteil boykottiertes Referendum vom 29. Februar und 1. März 1992 brachte 99,4 Prozent der Moslems und Kroaten für die Unabhängigkeit der jugoslawischen Teilrepublik. Die EG anerkannte das Land am 7. April. Die Serben starteten einen Säuberungskrieg - mit dem Ziel der Vernichtung der moslemischen Identität. Ausrufung der „Serbischen Republik Bosnien-Herzegowina" (Radovan Karadzic) und des „Kroatischen Staates Herceg-Bosna" (Mate Boban).

Estland, Lettland, Litauen:

Nach dem Moskauer Putschversuch wurden die drei Republiken am 6. September 1991 von Moskau anerkannt.

Jugoslawien (Serbien/Montenegro)

Montenegro stimmte am 1. März

1992 für den Verbleib bei Jugoslawien, Albaner und Moslems boykottierten das Referendum. Belgrads Rumpfparlament verkündete am 27. April 1992 eine neue Verfassung und das „dritte Jugoslawien".

Kroatien:

Unabhängigkeitserklärung am 25. Juni 1991, in Kraft gesetzt im Oktober des gleichen Jahres. Die EG anerkannte Kroatien gemeinsam mit Slowenien erst am 15. Jänner 1992. Ab Juli 1991 eroberten Serbenein Drittel des Landes.

Mazedonien:

Referendum am 8. September 1991: drei Viertel für Unabhängigkeit (Albaner und Serben nahmen nicht teil). Mazedonien erklärte sich am 19. November 1991 als unabhängig. Griechenland blockierte die Anerkennung.

Moldau (Moldowa):

Unabhängigkeit: 27. August 1991. Rumänien betreibt die Wiedervereinigung, Russen und Ukrainer in Ost-Moldowa stemmen sich dagegen. Kriegerische Zwischenfälle.

Rußland (Russische Föderation):

Keine Unabhängigkeitserklärung, da sich Moskau als Rechtsnachfolger der Sowjetunion sieht. Präsidialsystem, parlamentarische Verfassung (Oberster Sowjet, Kongreß der Volksdeputierten), Referendum über Machtverteilung am 25. April 1993.

Slowenien:

Verkündete wie Kroatien am 25. Juni 1991 seine Unabhängigkeit. Folgender Zehntagekrieg gegen die (serbisch dominierte) Bundesarmee. Auf dem Weg der Konsolidierung.

Tschechische Republik, Slowakische Republik:

Getrennte Wege seit 1. Jänner 1993. Die 1918 gegründete Tschechoslowakei wurde damit aufgelöst. Große wirtschaftliche Schwierigkeiten der Slowakei. Scharfer martkwirtschaft-licher Kurs in der Tschechei.

Ukraine:

Erklärte sich am 24. August 1991 unabhängig, ein Referendum im Dezember des gleichen Jahres bestätigte dies. Früher gehörten Teile der Ukraine zu Rußland, Polen und Österreich-Ungarn. Seit 1. Jänner 1992 ist die Ukraine ein neuer Staat.

Weißrußland (Belarus):

Unabhängigkeit wie Ukraine am 24. August 1991, war lange Zeit unter litauisch-polnischer Herrschaft, kam Ende des 18. Jahrhunderts unter russische Herrschaft.

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