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Neuer Schilling

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Den Schilling gab es schon seit dem 7. Juni 1924, als Scheidemünze im Wert von 10.000 Kronen, um der Papiergeldflut entgegenzuwirken. A ber erst am 13. Dezember wurde das Schillingrechnung sgesetz im Nationalrat eingebracht, das die Inflation beenden sollte. Mit 1. Jänner 1925 — vor 60 Jahren — trat es in Kraft.

Der Schilling sollte in „Stüber" unterteilt werden. Karl Kraus ironisierte, man sollte „das österreichische Geld schlicht, wie es ist, Ne-anderthaler nennen". Und da sich auch gegen den Stüber Widerstände regten, änderte man im Gesetz auf „Groschen" um.

Die Umstellung auf die neue Währung erfolgte schrittweise: der Bundeshaushalt bis zum 30. Juni 1925. Die Privatwirtschaft hatte bis Juli 1926 Zeit.

Im Sprachgebrauch aber hielten sich die Kronen viel länger. Noch im Sommer 1928 berichtete der Wirt unserer Ferienpension in Tirol von seinem neuen Sonnenschirm, er habe „eine Million" gekostet. Das waren 100 Schilling. Ein Liter handgepflückte Walderdbeeren wurde damals um ,ß00 Kronen" angeboten — das waren neue 30 Groschen — und das war schon viel Geld, als die Vollpension um vier Schilling abgegeben wurde.

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