7016929-1988_29_14.jpg
Digital In Arbeit

Neues Altes zu R T. A.

Werbung
Werbung
Werbung

Es gibt zahllose Monographien über den vor 126 Jahren erst sechs-und vierzigjährig verstorbenen Literaten, Musiker und Zeichner Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, der sich E. T. A. Hoffmann nannte, Amadeus: als Mozartverehrer. „E. T. A. Hoffmann oder Die Tiefe zwischen Stern und Erde“ von Eckhart Kleßmann „bringt kein neues Material“, aber: „Neu allerdings ist die Perspektive, Hoffmann weit stärker ... als religiös inspiriert, besser vielleicht als gläubigen Dichter zu sehen“, heißt es im Klappentext — was1 auch schon da war und nicht restlos überzeugend dargestellt wird.

Der genaue Kenner des Werkes wie der Sekundärliteratur beschreibt sein Thema gut, aber stellenweise allzu dezidiert. Heine hat summarisch geschrieben, Hoffmanns „Werke sind nichts als ein entsetzlicher Angstschrei in zwanzig Bänden.“ Das kann man sagen, muß es als Leser nicht glauben, aber Kleßmann nennt es „albernen Feuilletonismus“: eine eher feuilletonistische Formulierung. Das Multitalent Hoffmann (er war überdies ein offenbar brillanter Jurist) ist und bleibt ein dankbares Sujet.

Wer noch keine Hoffmann-Biographie studiert hat, wird die vorliegende mit Gewinn lesen, wiewohl sie den schweren Trinker nur nebenbei erwähnt (er hinterließ 1.116 Taler Schulden bei seinem Stammwirtshaus) und auch die Ursache der letalen Rückenmarkslähmung lieber ungeklärt läßt.

E. T. A. HOFFMANN. Von Eckhart Kleßmann. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1988. 592 Seiten, öS 530,40.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung