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Noch immer: Wunder Karajan

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Kaum ein Dirigent hat für die Verbreitung klassischer Musik so intensiv und mit soviel persönlichem Engagement geworben wie Herbert von Karajan. Er, der Präzisionsfanatiker, der bereits in jungen Jahren bei den Berliner Philharmonikern und an der Berliner Staatsoper als Kultfigur modernen Musikdenkens galt, wurde bald als das „Wunder Karajan“ gepriesen. Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und Karajans Entnazifizierungsprozeß mochten die steile deutsche Karriere vorübergehend bremsen.

Nachdem er aber den Einstieg ins Musikgeschäft als Chef der Wiener Symphoniker und beim Wiener Musikverein geschafft hatte, stand ihm die internationale Karriere offen. Er entwickelte als Dirigent ein weltumspannendes System von Musik und Geschäft und baute ein Imperium, das in den Glanzzeiten der späten fünfziger und sechziger Jahre die Wiener Staatsoper, die Salzburger Festspiele, ab 1968 die Osterfestspiele, die Mailänder Scala, die New Yorker Met und die Berliner Philharmoniker umfaßte.

Am 5. April feiert der gebürtige Salzburger und Weltbürger Karajan seinen 80. Geburtstag. Mag auch seine schwere Erkrankung seine Dynamik bremsen, so ist er dennoch ein Fanatiker des Fortschritts geblieben, der unablässig neueste technische Errungenschaften prüft, die ihn seinem Ziel, der idealen Wiedergabe und Konservierung von Musik, noch näher bringen sollen.

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