7063734-1991_46_19.jpg
Digital In Arbeit

Nur Repertoire

Werbung
Werbung
Werbung

Rundumemeuerung auf der Bühne, in den Inszenierungen und im Ensemble war Eberhard Wächters Opern-Werbeslogan. Doch die Renovierungsprozeduren im alten Repertoire greifen noch nicht so recht. Vor allem das Mozart-Repertoire erweist sich als sperrig. So wurden nun „Don Giovanni" (unter Donald Runnicles) und „Cosi fan tutte" (unter Bruno Weil) aufgefrischt und mit zahlreichen Sängerdebüts „interessant" gemacht. Die Rechnung ging teilweise auf: Ein paar attraktive junge Sänger, Entdeckungen, die ein Versprechen für morgen abgeben, bilden heute noch nicht unbedingt ein Mozart-Ensemble für ein erstes Haus.

Ferruccio Furlanetto etwa kennt man als kultivierten Don Giovanni, der aber nicht unbedingt mit Erotik, wilder Leidenschaft und Dämonie auftrumpft. Eva Johannsen (Donna Anna) und Eva Jenisova (Elvira) werden Schritt für Schritt in diese Partien hineinwachsen. Bezaubernd schön singt Andrea Rost (Zerlina); David Kuebler (Ottavio) imponiert im übrigen Ensemble am meisten. In „Cosi" ergaben Gunnel Bohman, Ning Liang, Elzbieta Smytka, Josef Kund-lak und Anton Scharinger nicht einmal ansatzweise ein Mozart-Ensemble.

Die Dirigenten Bruno Weil und Donald Runnicles demonstrierten bloß Mozart-Routine: der eine ohne Tiefgang und Gespür für Sänger, der andere immerhin mit persönlicher Note. Und die Inszenierungen? Johannes Schaafs und Nikolaus Har-noncourts umstrittene „Cosi" wie Franco Zeffirellis (einst glanzvolle) Uralt-Inszenierung des „Don Giovanni" zeigten, daß für diese „Wiederaufbereitungen" geprobt wurde, aber das Flair der Produktionen ist längst verloren. Betroffen macht keine dieser Aufführungen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung