Bangen vor dem „anderen Amerika“

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„Amerika“ – welch unterschiedlichen Klang hat dieses Wort im Lauf meines Lebens gehabt, von den Jugendjahren bis ins Heute! Da waren Zeiten der Nähe, ja Bewunderung, aber auch der Enttäuschung, der Dankbarkeit und des Zorns. Fast immer standen konkrete Namen und Begriffe stellvertretend für derlei Gefühle: Marshallplan, Kennedy und Obama, aber auch Nixon, Watergate und Trump.

Und heute, unter Joe Biden und im Blick auf die Kongresswahlen in diesem November sowie das Rennen um das Weiße Haus im Spätherbst 2024? Wer dieser Tage dem politischen Diskurs in den USA und in den internationalen Organisationen lauscht, der hört nichts Gutes: Da ist nicht nur Krieg und Pandemie – „Freedom House“, der globale Vorkämpfer für Demokratie und Menschenrechte, hat die USA auf Platz 59 zurückgereiht, nur wenig vor Argentinien und der Mongolei. Und für Stockholms ­„Institut für Demokratie und Wahlhilfe“ zählen die Vereinigten Staaten erstmals zu den „rückständigen Demokratien“.

Antidemokratische Sprachlosigkeit

Die Anlässe dafür: die Präsidentschaft Donald Trumps; sein Versuch, die Wahl 2020 zu stehlen – und der blutige Sturm auf das US-Kapitol vom 6. Jänner 2021. Schlimmer noch – der Schock darüber hat nichts bewirkt: Drei Viertel der republikanischen Wähler glauben der Lüge noch immer, sehen in Trump den betrogenen Helden – und in vielen Bundesstaaten laufen Versuche, die bestehenden Wahlgesetze zu unterlaufen. Politikbeobachter sprechen von „einer Ära der Spaltung und Polarisierung, des Verlustes politischer Errungenschaften und der antidemokratischen Sprachlosigkeit“.

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