Universität Wien, Kleiner Festsaal. Kameras und Publikum verfolgten dieser Tage einen Höhepunkt der „Langen Nacht der Forschung“: Mit gebührendem Stolz stellte das Institut für Zeitgeschichte gemeinsam mit dem ORF ein Großprojekt vor – die Aufarbeitung des Lebenswerks von Hugo Portisch. Akribisch wird ab jetzt das schriftliche und digitale Vermächtnis des verstorbenen Jahrhundertjournalisten bearbeitet und öffentlich zugänglich gemacht; darunter allein 800 Stunden seiner Zeitzeugeninterviews der TV-Serien „Österreich II“ und „Österreich I“ – als kostbare Quellensammlung zur Geschichte unserer Republik.
Unter einem Riesenbild Portischs – und zu seinen Ehren – versammelten sich in diesen Stunden nicht nur Weggefährten und Interessierte, Forschende und Studierende. Mit Franz Vranitzky, Franz Fischler und Heide Schmidt durchbrachen auch drei Führungsgestalten unserer jüngeren Zeitgeschichte die aktuelle Abwesenheit der amtierenden Regierung in Fragen der österreichischen Sicherheitspolitik. Ihr Thema konkret: „Haben Neutralität und Europäische internationale Politik noch eine Zukunft?“ Es wurde eine Stunde, die nicht spannender hätte sein können (nachzusehen unter uni-forum.univie.ac.at).
Kein taugliches Sicherheitsinstrument
Wieder einmal zeigte sich, wie Haltungen jenseits der Tagespolitik, aber auf dem festen Boden jahrzehntelanger Erfahrungen, trotz aller Nuancierung im Detail recht konfliktlos zusammenwachsen können.
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