Christian Rainer Profil 2012 - © APA/HELMUT FOHRINGER

Ösi in Pjöngjang

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Profil-Herausgeber Christian Rainer hat auf seiner Nordkorea-Reise scheinbar einiges gelernt

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Profil-Herausgeber Christian Rainer hat auf seiner Nordkorea-Reise scheinbar einiges gelernt

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Mann von Welt fährt in politische Steinzeit: Wenn Christian Rainer, Herausgeber eines einst meinungsbildenden Politmagazins, uns mit einer Reportage aus Nordkorea beglückt, dann erfahren wir nicht - wie der Vorspann behauptet - dass das Klischee vom grasessenden Marionettenvolk auf atomwaffenbestückter Bühne ... so falsch, wie das Land skurril und bedrohlich ist. Sondern wir wissen, wie skurril es hergeht, wenn der Herausgeber eine ihm suspekte Weltgegend heimsucht.

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Menschen aus Fleisch und Blut hat er gefunden, lesen wir erstauntes Publikum: Nein, keine Kim-Jong-Il'schen Mördermaschinen aus Fleisch und Blut bevölkern die Straßen nördlich des 38. Breitengrades. Eine Jungfrau von Welt klärt den Ösi-Macho Rainer auf: Jong Un A, 24, spricht Englisch und - Überraschung - perfekt Französisch und wirkt wohl erzogen, als käme sie direkt aus einer Klosterschule. Von wegen Klischees. Wäre ihr Arbeitgeber nicht eines der finstersten Regime der Welt, würde nichts auf ihre Herkunft hinweisen. Immerhin darf Jong Un A Fotos von Nordkoreanern, die angeblich Gras zum Hungerstillen rupfen, zerpflücken.

Allmächtiger Diktator

Thrilling, dass Christian Rainer am Höhepunkt der Raketenkrise (Nordkorea hatte den Testflug einer Langstreckenrakete avisiert) in Pjöngjang weilt - da sieht man nonchalant darüber hinweg, dass der Leser der Reportage nicht immer folgen kann und rätselt, ob Rainer nun von China aus mit dem Zug, der kaum von westlichen Ausländern genutzt wird, sondern von Chinesen, die Import-Export-Geschäften der undurchsichtigen Art nachgehen, ins Land des allmächtigen, aber zutiefst lächerlichen Diktators gereist ist, oder aber durch ein hellblaues Fertigteilhäuschen an der gefährlichsten Grenze der Welt (zwischen Süd-und Nordkorea).

Sei's drum. Wem die Reise einer österreichischen Kulturdelegation ins asiatische Werktätigenparadies doch zu ätherisch war, der konnte im selben profil ganz erdig den größten Sexlügen samt Titelbildjüngling mit offener Unterhose frönen.

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