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„Österreich ist ein Staat von Christen“
Das Jahr 1981 rufe die Evangelische Kirche in Österreich zur Dankbarkeit und fordere sie auf, ihren Auftrag verstärkt wahrzunehmen. Dies betonte Bischof Oskar Sakrausky in einer Pressekonferenz in Wien anläßlich der 200. Wiederkehr des Erlasses des Toleranzpatentes durch Kaiser Joseph II. vom 13. Oktober 1781.
Die Bedeutung der evangelischen Christen für Österreich, so der Bischof, liege einerseits darin, daß sie den römisch-katholischen Mitbürgern die Frage nach der Wahrheit und der ökumenischen Gemeinschaft stelle und andererseits das politische Handeln am Wort Gottes messe. Die Verantwortung unter dem Wort Gottes bringe auch einen Auftrag zum politischen Handeln.
Statistisch gesehen, sei die evangelische Kirche zwar eine Minderheit von sechs Prozent, ihr Anteil bei den Akademikern mache jedoch zwölf Prozent aus.
Zur Ökumene stellte Bischof.Sakrausky fest, daß das Bewußtsein des Vertrauens wachse. Gerade in Österreich sei ein großer Fortschritt zu verzeichnen, wenngleich notwendige kirchengesetzliche Maßnahmen seitens
der römisch-katholischen Kirche noch ausstünden.
Bischof Sakrausky hob hervor, daß die Evangelische Kirche dem österreichischen Staat heute dankbar sei, als freie Kirche im freien Staat leben zu können. Das Protestantengesetz von 1961 habe die völlige Gleichstellung der Evangelischen Kirche in Österreich gebracht.
Österreich sei zwar kein christlicher Staat, aber ein Staat von Christen. Dies dürfe auch bei der Diskussion um die Eintragung im Personenstandsregister nicht übersehen werden, stellte der Bischof abschließend fest.
Superintendent Hellmut Santer, (Bad Vöslau) verwies auf den gesamtösterreichischen Kirchentag vom 9. bis 11. Oktober 1981 in der Wiener Stadthalle sowie auf die Veranstaltungen der einzelnen Diözesen und Gemeinden. Stefanie Nadherny erinnerte an die Briefmarke im Wert von vier Schilling, die im Oktober 1981 herauskommen wird. In der Nationalbibliothek wird eine Ausstellung auf die Geschichte der Evangelischen Kirche in Österreich eingehen. Der Vertreter der Evangelischen Kirche H.B., Oberkirchenrat Peter Karner, verwies auf die gute Zusammenarbeit der beiden evangelischen Kirchen.
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