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Offen und brüderlich

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Die internationale gemischte Kommission, die im Dezember 1979 gegründet wurde, hatte ihre erste Plenarsitzung im Mai 1980 in Patmos/Rhodos abgehalten. Dort wurde ein allgemeiner Plan für diesen theologischen Dialog angenommen, die Kommission sollte bei ihren Beratungen mit dem beginnen, was beide Kirchen gemeinsam haben, und anschließend sollten jene Punkte angesprochen werden, in denen eine Ubereinstimmung noch nicht besteht.

Das Thema der vom 30. Juni bis 6. Juli in München stattgefundenen zweiten Vollsitzung war das Geheimnis der Kirche und der Eucharistie im Licht des Geheimnisses der Heiligsten Dreifaltigkeit. Ausgangspunkt dafür war ein sorgfältig vorbereitetes Papier, das 3 gemischte Unterkommissionen 1980 und 1981 ausgearbeitet hatten. Eine Koordinationsgruppe aus acht Katholiken und acht Orthodoxen hatte im Mai 1981 die Resultate der Unterkommissionen gesammelt und eine schriftliche Synthese für die Vollversammlung erstellt.

Die Diskussionen der Münchner Vollversammlung kreisten um Fragen nach der Natur der Eucharistie, ihrem Ausdruck in den Aktivitäten der Heiligsten

Dreifaltigkeit in der Heilsökonomie, die Beziehungen zwischen Eucharistie und Kirche und Eucharistie und Verständnis der Gemeinschaft innerhalb der örtlichen Kirchen sowie der Gemeinschaft zwischen den Ortskirchen in der Gesamtkirche.

Bei der Diskussion der theoretischen Fragen, die mit der Eucharistie und der Kirche zusammenhängen, war sich die Kommission dessen bewußt, daß all dies eine große Bedeutung für das Leben der Christen in der Welt hat, für die Gemeinschaft zwischen Völkern und Nationen und für Frieden und Gerechtigkeit zwischen den Menschen. Die Abwesenheit von vier Kommissionsmitglieder aus dem Libanon unterstrich diese Tatsache.

Breite Felder der Ubereinstimmung wurden festgestellt und Grundlagen für die Erörterung divergierender Ansichten geschaffen. Einen wichtigen Beitrag für den Dialog bildeten auch die feierliche Vesper im Münchner Liebfrauendom, die von Bischof Paul-Werner Scheele von ”Würzburg gefeiert wurde, oder die feierliche Liturgie, die von Erzbi-schof Stylianos von Australien und dem orthodoxen Klerus gefeiert wurde. Am 10. Todestag des Ökumenischen Patriarchen

Athenagoras I, am 6. Juli, wurde ein Gebetsgottesdienst in der Kapelle gefeiert, bei dem man sich an die großen Verdienste des Verstorbenen für den orthodox-katholischen Dialog erinnerte.

Die Themen des nächsten Treffens sollen Glaube, Sakramente und Einheit sein. Im Rahmen die-' ses Hauptthemas wird besonderes Augenmerk auf Glaube und Kommunion in bezug auf die Sakramente und auf Einzelfragen gerichtet werden, die mit den Sakramenten der Taufe, der Firmung (Konfirmation), der Eucharistie und der Einheit der Kirche zusammenhängen. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest. Die Vollversammlung wird jedenfalls wieder durch Unterkommissionen und eine Koordinationsgruppe vorbereitet werden.

In Erfüllung ihres Auftrages ist sich die Kommission ihrer Verantwortung bewußt, sie hält ihre eigene Arbeit für einen positiven Beitrag zum Werk der Versöhnung und des Friedens in der Welt und möchte alle Glieder der Kirche, die sie vertritt, einladen, die Arbeit für den Frieden und die gegenseitige Zusammenarbeit durch das eigene Gebet, Besinnung und gemeinsame Aktivitäten zu unterstützen.

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