(Volkstheater in den Außenbezirken, Wien; „Der öffentliche Ankläger“ von Fritz Hochwälder) Gewissermaßen als Auslaufprogramm globaler Feierlichkeiten zum 200-Jahr-Jubiläum der „Französischen Revolution“ zeigt das Volkstheater eines der meistgespielten österreichischen Stücke: der „Öffentliche Ankläger“ Fouquier-Tinville ist zum Symbol für die korrupte Rechtsprechung in der späten Revolutionszeit geworden und mag besonders heute wieder an Bedeutung gewinnen.
Hochwälders klassischer dramaturgischer Aufbau, der Spannung in sich trägt und im modernen Theater trotzdem überlebt scheint, gerät aber unter der Regie von Erich Margo zur schleppenden Mühsal eines bloßen Abspielens von Sätzen und Bewegungen. Die Dichte von Hochwälders Stück wird-in dieser nicht spürbar. Auch das Bühnenbild von Doris U. Reichelt ist zu überladen, das Gros des Ensembles outriert zu 'sehr mit falschen, operettenhaften Tönen. Nur Georg Trenkwitz in der Titelrolle scheint das Spiel der Nuancen zu lieben und läßt tief in den Abgrund menschlicher Charakterlosigkeit blicken.
