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OKA fördert Stromsparen

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Die Oberösterreichische Kraftwerke AG hat das Prinzip der sinnvollen Stromanwendung nicht nur in ihre Statuten aufgenommen, sondern auch eine Führungsposition auf dem Gebiet der Anwendung energiesparenderTech.no-logie konsequent aufgebaut.

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Die Oberösterreichische Kraftwerke AG hat das Prinzip der sinnvollen Stromanwendung nicht nur in ihre Statuten aufgenommen, sondern auch eine Führungsposition auf dem Gebiet der Anwendung energiesparenderTech.no-logie konsequent aufgebaut.

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Die sinnvolle Anwendung von Energie ist sowohl volkswirtschaftlich wie auch vom Umweltschutz her gesehen ein wichtiges Gebot der Stunde.

Die OKA trägt dem bereits seit Jahren Rechnung und hat nunmehr über Antrag des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Landeshauptmann Josef Ratzenböck die sinnvolle Anwendung von Energie als Unternehmensziel auch in ihre Statuten aufgenommen.

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen eine energietechnische Reihenuntersuchung- an Oberösterreichs Pflichtschulen durchgeführt. Demnach konnten allein in diesem Bereich durch Wärmedämmaßnahmen und neue Technologien 90 Millionen Schilling jährlich an Heizkosten eingespart werden. Ferner wurden mit mehreren Gemeinden moderne Wärmepumpen-Anlagen für die Beheizung von Schulen errichtet. Fazit: Die Heizkosten wurden in allen Fällen fast auf die Hälfte gesenkt. Die Umweltbelastung wurde verringert. Um den Gemeinden die Umstellung auf kostensparende Heizungstechnik zu erleichtern, wurde eine Finanzierungsgesellschaft ins Leben gerufen. In diesem Bereich sind also den Worten sehr wohl auch Taten gefolgt.

Ein Beispiel: In der Marktgemeinde Windischgarsten wurde die Hauptschule einschließlich Schwimmbad von der Ölheizung auf eine Außenluft-Wärmepumpe umgestellt. Bei Investitionskosten von 4,5 Millionen Schilling für die komplette Gebäudesanierung und die Heizungsanlage wird sich diese Investition innerhalb von sechs Jahren amortisieren. Die Heizkosten werden von 690.000 Schilling auf 270.000 Schilling pro Jahr sinken, der Ölverbrauch von 100 Tonnen auf 13 Tonnen. Der vergangene Winter hat die Richtigkeit dieser Berechnung bewiesen.

Da es bisher keine repräsentativen Untersuchungen über das Energiesparpotential bei Einfa-milien-, Zweifamilien- und Reihenhäusern gibt, hat die OKA eine entsprechende Reihenuntersuchung an 1.000 Häusern in Oberösterreich in die Wege geleitet. Die Ergebnisse werden im Herbst vorliegen, so daß ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit besteht, das Sparpotential in diesem Bereich abzuschätzen. Da mit dieser Untersuchung auch die größten Schwachpunkte der Energieversorgung erhoben werden, kann man am richtigen Punkt gezielt zur Sanierung ansetzen.

Der Stromkunde erwartet sich von einem Versorgungsunternehmen wie der OKA nicht nur die lückenlose Belieferung mit Elektrizität, sondern auch Betreuung und Beratung bei der sinnvollen Energieanwendung. Dieser

Wunsch der Stromkunden ist uns aus Gesprächen wie auch aus einer Meinungsumfrage bekannt, und das Unternehmen trägt ihm Rechnung.

4000 Wärmepumpen

Rund 4.000 Wärmepumpen sind derzeit im Versorgungsgebiet der OKA im Einsatz, davon 2.500 als Heizungswärmepumpen. Diese Anlagen sparen im Jahr 7.500 Tonnen Heizöl, was derzeit einem Importwert von über 50 Millionen Schilling entspricht. Gleichzeitig ersparen uns diese Wärmepumpen 60 Tonnen Schwefeldioxyd und 13 Tonnen Stickoxyd, die bei der Verbrennung von öl oder anderer fossiler Brennstoffe die Luft belasten. Die Wärmepumpe kann als moderne Heiztechnologie zwei Dinge gleichzeitig: Sie spart Energie und entlastet die Umwelt. Die OKA hat sich mit dieser neuen Technik intensiv auseinandergesetzt, und ein Team von qualifizierten Ingenieuren steht für Kundenberatung zur Verfügung.

Eine eigene Beratungsabteilung befaßt sich mit den neuen energiesparenden Technologien und berät einzeln ebenso wie auf Messen. Die Belagerung des OKA-Informationsstandes bei den traditionsreichen Messen in

Wels und Ried zeigt, daß das Unternehmen damit richtig liegt.

In Oberösterreich betreibt die OKA zwei Wärmekraftwerke, die mit heimischer Braunkohle befeuert werden, in Timelkam im Bezirk Vöcklabruck und in Riedersbach im Bezirk Braunau. In Riedersbach werden bereits seit Jahren die umliegenden Gemeinden mit Fernwärme aus dem Kohlekraftwerk versorgt, in Timelkam wird die Fernwärmeversorgung für den Markt Timelkam am 30. September von Landeshauptmann Josef Ratzenböck offiziell in Betrieb genommen.

Das große Projekt, nämlich eine Fernwärmeversorgung für die Stadt Vöcklabruck, wird in den nächsten Jahren mit einem Kostenaufwand von mehr als einer Milliarde Schilling in Angriff genommen. Kernstück dieser neuen Fernwärmeversorgung wird ein eigener Kessel mit umweltfreundlicher Wirbelschichtfeuerung sein. Selbstverständlich hat die OKA ihre Wärmekraftwerke auf den neuesten Umweltstand gebracht. Das in Bau befindliche Dampfkraftwerk Riedersbach II wird eine moderne Entschwefelungsanlage erhalten. Timelkam wurde im laufenden Jahr nachträglich mit einer Entschwefelungsanlage ausgestattet, die Staubfilter wurden erneuert. Diese Maßnahmen sowie die Fernwärme werden im Industrieraum Vöcklabruck einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der Luft leisten.

Immer wieder wird in Diskussionen ein Gegensatz zwischen

Technik und Umwelt betont. Wirksamer Umweltschutz ist aber ohne Technik und ohne saubere Energie — wie Elektrizität — undenkbar. Wirksamer Umweltschutz benötigt technische Anlagen wie Entschwefelung, Staubfilter, Kläranlagen. In dieser für uns alle so wichtigen Frage wird daher die Technik Partner des Umweltschutzes sein müssen, und ich glaube, wir alle sollten uns bemühen, in dieser so emotionsgeladenen Frage ausgleichend zu wirken. Umweltschutz wird ohne Elektrizität nicht möglich sein.

Strom für Umweltschutz

Die Entschwefelungsanlage für Riedersbach II, die über 700 Millionen Schilling kostet, wird pro Jahr 17 Millionen Kilowattstunden Strom brauchen, das entspricht dem Verbrauch einer Stadt mit 5.000 Einwohnern.

Die Kläranlagen im Versorgungsgebiet der OKA wiederum benötigen acht Millionen Kilowattstunden jährlich. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Umweltschutz bringt neue Aufgaben für die Technik und für die Stromversorgung mit sich. Die OKA hat in dieser Richtung bereits Schritte unternommen und wir alle können nur hoffen, daß dieses Problem unseres Landes erfolgreich und partnerschaftlich gelöst werden kann.

Der Autor ist Generaldirektor der Oberösterreichischen Kraftwerke AG.

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