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„Olymp des Antisowjetismus“

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„Akademiemitglied Sacharow ist mit einiem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Dieser wurde ihm zugesprochen nicht für seine Forschungsarbeit, sondern für die antisowjetische Propaganda, die er seit vielen Jahren' treibt und die von den Nobel-„Preisrich-tern“ lästerlich als „Friedenskampf“ bezeichnet wird.

Sacharow ist die Gesellschaft verhaßt, in der er lebt und die derart nachsichtig seine gesell-schaftsflaindliche Haltung ignoriert, obwohl die Sowjetbürger bereits mehr als einmal die gegen Frieden und Entspannung gerichteten Aktivitäten Sacharows kategorisch verurteilt haben.

In seiner weitschweifigen Erklärung, in der er sich für den „Friedenspreis“ bedankte, ließ Sacharow nicht ein einziges Mal das Wort „Frieden“ fallen. Das spricht Bände und ist auch leicht zu verstehen. Denn der Preisträger ist nicht nur gegen die internationale Entspannung. Die Einstellung Sacharows zu Frieden und Fortschritt Meß sich deutlich genug in seiner „Verurteilung“ der amerikanischen Soldateska wegen der, man höre und staune, „unzulänglichen Entschlossenheit und Konsequenz“ in Südvietnam und Kambodscha erkennen; den Sieg der Patrioten aber, die lendlich den Frieden errungen hatten, bezeichnete er als — Tragödie.

Während die ganze Menchheit die israelische Aggression gegen die arabistehen Völker brandmarkte, erklärte Sacharow, sie sei gerecht.

Aber die Besteigung des Olymps des Antisowjetismus ist ein unlauteres Unterfangen.

Die westlichen Kommentatoren preisen Sacharow wie aus einem Munde wegen seines „Humanismus“ und er selber gebraucht dieses Wort als eine Art von Beschwörung, als eine Tarnkappe. Er will bei leichtgläubigen Men-scherr ais-vHumarriat“ geKerrtmd über sein wahres Wesen, das Wesen eines gehässigen Sowjetgegners, hinwegtäuschen.

Sacharow ist für den „Humanismus“, aber gegen die Entspannung, jedenfalls, gegen eine solche, bei der sein Land sich nicht vor der kapitalistischen Welt beugen Will.

Er ist für den „Humanismus“, versucht aber die Massen der Menschen im Westen, die unter Gewalt, Arbeitslosigkeit und Inflation leiden, gegen die Sowjetunion als „Urquelle“ aller Mißstände des 'modernen Kapitalismus aufzustacheln.

Er ist gut und nachsichtig allen, nur nicht seinem eigenen Land und seinem eigenen Volk gegenüber.

Eines steht fest: die imperialistische Reaktion, die Sacharow mit dem Nobelpreis beschenkt hat, hat eine politische Geste gemacht, die ihr Bestreben bescheinig^, den Antisowjetismus zu schüren und den Prozeß der Festigung des internationalen Friedens zu hintertreiben.“

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