7041239-1990_17_19.jpg
Digital In Arbeit

Onegin" aufpoliert

Werbung
Werbung
Werbung

(Staatsoper, „Eugen Onegin" von Peter I. Tschaikowski) Szenisch von Grischa Asagaroff behutsam auf- poliert, musikalisch von Mark Ermler mit imponierender Intensi- tät in düster melancholischen Far- ben erarbeitet und mit neuen Pro- tagonisten präsentiert sich dieser „Eugen Onegin". Eine kultivierte Besetzung füllt Jürgen Roses weit- räumige Szene mit russischem Le- ben. Anna Tomowa-Sintow legt alles Schwärmerische, die mäd- chenhafte Begeisterung der Tatja- na in ihre kultivierte Interpreta- tion, slawischer Belcanto mit Herz. Darstellerisch ist sie allerdings erst im dritten Akt, als würdige Fürstin zwischen Herz und Schmerz, rich- tig zu Hause. Igor Morosow debü- tierte als immerhin eleganter, stimmlich überzeugender Onegin. Dämonie, die diesem Onegin un- verdienter Weise die Herzen zuflie- gen läßt, ist seine Sache nicht. Be- rührend Peter Dvorsky als unglück- licher Lenski, der die Zuhörer bewegt, ohne groß aufzutrumpfen, auf Schönheit und Lyrik setzend. Bejubelt wie stets Nikolai Ghiau- rovs Gremin.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung