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Oper intakt

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(Staatsoper, „Eugen Onegin“ von Peter I. Tschaikowski) Szenisch von Grischa Asagarof f präzise gefeilt und musikalisch vom russischen Dirigenten Mark Erm- ler penibel blankpoliert, ist die Aufführung der „lyrischen Szenen“ nach Alexander Puschkin voll Schwermut, Innigkeit und Abschiedsstimmung. Erstmals Ileana Cotrubas als leidenschaftlich attackierende Tatjana, die die berühmte Briefszene und den Abschied von Onegin mit imponierender Attacke singt, auch wenn ihre Tatjana reifer wirkt, als Tschaikowski sich das vorgestellt haben mag.

Rundum eine imponierende Besetzung, die sich der Szene nobel einfügt. Wolfgang Brendel, heute einer der imponierendsten jungen Baritone, als kühler, grüblerischer Onegin, Wladimir At- lantow als metallisch schmetternder Lenski im selbstzerstörerischen Taumel; und als weiser Fürst Gremin Nikolai Ghiauroff, der in dieser „Onegin“-Vor Stellung seine Ehrenmitgliedschaft der Staatsoper erhielt — für dreißig Jahre Treue zu Wien. Da ist Oper noch intakt.

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