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Packend dramatisch

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Mara Zampieri ist durch ihr Debüt als Tochter der Herodias in Richard Strauss'„Salome" an der Wiener Staatsoper zur Diva avanciert. Mit Richard Strauss' „Salome" setzt sie neue Maßstäbe. Beeindruckend ist ihre Verwandlung von der naiven, um die Gunst Jochanaans .bemühten Verführerin zum eiskalten Geschöpf. Die Zampieri zeigt aber auch, daß es möglich ist, vom italienischen Fach in schwierige deutsche Opernpartien zu wechseln. Sie betört mit Sinnlichkeit, beeindruckt mit kunstvoller Phrasierung und öffnet Abgründe menschlicher Verwerflichkeit.

Ebenfalls neu an der Wiener Staatsoper ist Monte Pedersons Prophet Jochanaan. Kraftvoll und drohend verflucht er dieses lasterhafte Weib. Heinz Zednik als angstvoller, verunsicherter Herodes, Leonie Rysanek-Gausmanns hochdramatische Herodias und Richard Brunners blind verliebter Narraboth bieten hohes Niveau.

Dirigent Peter Schneider läßt diese „Salome" weniger effektvoll leuchten als leidenschaftlich dröhnen. Im Gewühl der Klangmassen verliert er mitunter den Kontakt zu den Sängern.

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