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Papst an der Wende

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„Zu jenen Päpsten, die über ihre Zeit hinaus als persönliches Vorbild weiterleben,

zählt im 20. Jahrhundert Pius XII.“, schrieb Herbert Schambeck 1977 im Sammelwerk „Pius XII. zum Gedächtnis“.

„Die Jahre seines Wirkens reichen von Leo XIII. über zwei Weltkriege bis zum II. Vatikanum, das er geistig vorzubereiten suchte… (Er) hatte die Kirche durch den Zweiten Weltkrieg hindurchzuführen, um dann den beginnenden Blockbildungen … zu begegnen.“

In jenen Jahren ließ er die Liturgie reformieren und verkündete das Dogma von „Maria Himmelfahrt“. In dieser Zeit erschienen mehrere Enzykliken. Was später vergessen wurde: Schon Pius XII. ließ ein Konzil vorbereiten, das jedoch erst der Nachfolger eröffnen sollte.

Nach seinem Tod warf man Pius XII. vor, er habe zu den Greueln des Nationalsozialismus geschwiegen, jeden Kontakt mit Kommunisten jedoch verboten.

Tatsächlich hat der Heilige Stuhl 1937, als Kardinal Pa-

Papst Pius XII. (1876-1958)

Foto: Votava celli als Staatssekretär fungierte, beide Ideologien als gleichgroße Gefahren für die Kirche verurteilt. Während des Kriegs intervenierte der Papst zugunsten der Juden — etwa in Ungarn — wo er nicht noch schwerere Repressalien befürchten mußte.

Der Bannspruch gegen die Kommunisten aber erfolgte in einer Zeit, da der Stalinismus schlimmster Prägung die Kirchen im Osten verfolgte und sich gleichzeitig bemühte, den Westen im Gespräch zu unterwandern.

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