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Die Autorin, Johanna Kohn, schreibt, daß sie sich „als weiße europäische, deutsche Christin mit einem jüdisch klingenden Namen von den Anliegen der christlich-jüdischen Verständigung betroffen fühlt“. Von daher hat sie selber zwei Anliegen: Erstens, eine theologische Verständigung, in der die theologische und religiöse Identität des Dialogpartners geachtet wird, und zweitens, eine kritische und bewußte Aneignung deutscher Geschichte und Gegenwart, und zwar vor allem innerhalb der Theologie.

Zum ersten Punkt stellt sie eine Reihe von Forderungen an die Kirchen, speziell an die katholische Kirche: Neben einer Aufarbeitung der Schuldgeschichte und einer neuen christlichen Theologie des Judentums erwartet Kohn von den Kirchen, daß sie erklären, wie sie ihrem Missionsauftrag gerecht werden können, ohne die Eigenständigkeit und Gültigkeit der Existenz des Judentums einzuschränken.

Zum zweiten Punkt meint die Autorin, daß Auschwitz nicht nur die Wirklichkeit der Opfer, sondern auch die der Mörder sei. Deshalb sei die Aufarbeitung und Aneignung von Geschichte notwendig. Dies betrifft insbesondere die Geschichte der Entstehung des christlichen Antijudaismus als Wurzel des Antisemitismus.

HASCHOAH. Christlich-jüdische Verständigung nach Auschwitz. Von Johanna Kohn. Kaiser Verlag, München/Grünewald Verlag, Mainz 1986.107 Seiten, öS 154.40.

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