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Polens Gegenwart

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Die Ereignisse in Polen haben in den vergangenen Jahren mit Recht die Weltpresse beschäftigt. Heute spricht man nur sporadisch über Lech Walesa und über die demokratischen Kräfte in Polen, nachdem es General Jaru-selski durch Etablierung einer (roten) Militärdiktatur gelungen ist, die „alte Lage“ im Lande wiederherzustellen, das heißt, die

seit ihrem 40jährigen Bestehen bereits fünfmal bankrotte Politik der polnischen KP zu „konsolidieren“. Diese Konsolidierung der Macht geht selbstredend auf Kosten der Bevölkerung.

Bohdan Gorski, einem aus Polen stammenden Gelehrten, ist gelungen, in einem knapp gehaltenen Buch sehr eindringlich die Problematik der polnischen Gegenwart darzustellen. Er schildert die wichtigsten Auswirkup-gen des im Dezember 1981 über Polen verhängten Kriegsrechtes; er schreibt über die Unterdrük-kung der Arbeiter; über die Repressionen gegenüber den Intellektuellen und über die wahren Gründe der Verfolgungen. Er gibt uns eine Vorschau, was auf Polen

— nachdem das Militärregime 1985 „Zivilkleider angezogen hat“

— noch wartet. Er beurteilt die Zukunft pessimistisch. Gorskis Buch ist für alle diejenigen, die sich mit Osteuropa-Problematik beschäftigen, eine wahre Fundgrube.

VERFOLGUNG IN POLEN. Von Bohdan Gorski. Verlag Schweizerisches Ost-Institut, Bern 1985.125 Seiten, öS

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