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Preußens Juden

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Ein Junge aus adeligem Haus, in preußischer Tradition erzogen,

entdeckt, erschreckend, daß er Mischling ist. Es gelingt ihm dennoch, nicht nur Soldat, sondern — Fast-Offizier — in Hitlers Wehrmacht zu werden. Sehr langsam der Prozeß einer neuen Identitätsfindung des jungen Mannes, der fasziniert ist durch das Deutschland, das er in sich trägt

Wer, wie der Rezensent, preußische Juden, Geheimräte, Patrizier, Offiziere (des Ersten Weltkrieges), wer die nationalen, heiß nationalen deutschen Juden kennenlernen konnte — und wollte —, hat eine Einführung in die deutsch-jüdische Tragödie erlebt, die ihresgleichen nur einmal ein Vorbild fand: in Spaniens Juden, die 1492 ausgetrieben wurden und sich noch heute als spanische Menschen erleben.

Rolf von Sydow wurde, nach seiner Identitätsfindung auf neuem Boden, nach dem Ende des Hilter-Reiches ein führender Mann im Femseh-Betrieb der Bundesrepublik.

Seine Autobiographie bezeugt seinen Weg aus der Angst zu Atmen, zu innerer Freiheit.

ANGST ZU ATMEN. Von Rolf von Sydow. Ullstein Verlag, Berlin 1983. 160 Seiten, geb., öS 1883-

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