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Privatbesitz und Mäzenatentum
Im Rahmen einer Feierstunde in der Albertina wurden vier neue, nach historischen Unterlagen gefertigte Luster für den Festsaal übergeben. Die beträchtlichen Kosten der Anschaffung, etwa 1 Million Schilling, wurden zur Gänze von der Gesellschaft der Freunde der Albertina getragen, von der einzelne Mitglieder außerdem noch den graphischen Sammlungen des Hauses 19 Aquarelle und Zeichnungen stifteten, die nun im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden. Sie umfaßt noch achtzig weitere zum Teil sehr bedeutende Blätter aus dem Besitz der Mitglieder der Gesellschaft und die vom Verein der Museumsfreunde geschenkte Aquarellskizze Rudolf von Alts der „Familie Dumba beim Ausflug“, eine der geistreichsten Schöpfungen des Malers, von dem noch sieben weitere Arbeiten vertreten sind.
Unter den Schenkungen sind die Allegorie auf die Türkensiege, Matthias Echters Titelblattentwurf für Merians Österreichtopographie, Johann Wolfgang Baumgartners Allegorie auf das Kaiserhaus, der Triumphbogenentwurf für Kaiser Franz I. und der Entwurf zu einen\_
Trauergerüst von besonders kulturhistorischem Interesse, die beiden letzten Blätter auch zeichnerisch interessant. Von Joseph Danhauser stammt eine Bleistiftzeichnung, die Kaiser Napoleon und Josephine in einer dramatischen Szene darstellt, von Peter Fendi ein liebenswürdiges Aquarell eines Malerateliers und von Joseph Meder ein mit liebevoller Treue ausgeführtes italienisches Straßenmotiv.
Bei den Blättern aus dem 20. Jahrhundert liegt das Schwergewicht der Ausstellung eindeutig auf jenen aus der einzigartigen Sammlung Foga-rassy, Graz, aber auch Friedrich. Welz, Salzburg, und Univ.-Doz. Doktor Heinrich Lill, Wien, haben exquisite Werke beigesteuert. Klimt, Kubin, Laske, Herbert Boeckl, Wilhelm Thöny, Josef Dobrowsky, Richard Gerstl, Alfred Wickenburg, Otto Lendecke, Herzmanovsky-Or-lando, Franz Wiegele, Kolo Moser, Schiele und Kokoschka sind durch sie und durch andere private Leihgeber zum Teil ganz hervorragend vertreten. Eine sehenswerte Ausstellung, die privates Mäzenatentum ehrt.
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