Kanzler sagt Urlaub ab: Bleib bloß am Boden Karl Nehammer!

Karl Nehammer hat seinen Urlaub in Griechenland gecancelt. Angesichts der multiplen Krisen hätte ihm die Bevölkerung seinen Trip ans Meer übelgenommen, glaubt er – und ich glaube das auch. I

ch wäre die Erste, die er damit erzürnt hätte. Er kann nicht am Strand herumlungern, während die Unsicherheit im Land mit Händen greifbar ist. Zudem wäre ein Kanzler unter Palmen angesichts der Teuerung eine reine Provokation. Nehammer im Ferienflieger wäre darüberhinaus für die „Fliegen ist böse“- Bewegung ein gefundenes Fressen.

Nein, nein. Der Bundeskanzler soll hübsch am Boden bleiben. Geerdet. Wo er hingehört. Da mag man mich altbacken schimpfen. Oder verkrampft. Von mir aus. Leute wie Jennifer Lopez und Ben Affleck dürfen dem Müßiggang frönen. Mit einer Portion Luxus obendrauf. Und Cristiano Ronaldo. Von mir aus soll uns auch Dagmar Koller mit ihrer jährlichen Fotostrecke von der Algarve quälen.

Aber den Bundeskanzler will ich in österreichischen Gefilden wissen. Nah an den Menschen, über deren Köpfe hinweg er Entscheidungen fällt.

Mein Mann und ich haben zum ersten Mal seit langer Zeit einen Kurzurlaub vor uns. Nur wir zwei, ohne Kind. Mein Mann schlug vor, ihn bescheiden zu halten und eine Wandertour durch die Dachsteinregion zu machen. Zuerst stimmte ich zu. Dann machte ich einen Rückzieher.

Ich flehte ihn regelrecht an, mit mir nach Italien zu fahren. Mit dem Auto. In ein Hotel mit Klimaanlage. Ganz Recht. Das ist verdammt unerleuchtet in Zeiten wie diesen. Aber ich bin keine Altruistin. Schade, aber wahr.

Auch Nehammer hätte die Chance auf ein unvernünftiges und eigennütziges Leben gehabt. Doch die hat er verspielt.

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