Symbol des Versagens

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Das Massaker in Butscha. Eines Tages werden die Überlebenden Fragen stellen. Über Phrasen und Versagen.

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Das Massaker in Butscha. Eines Tages werden die Überlebenden Fragen stellen. Über Phrasen und Versagen.

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Das Massaker in Butscha. Eine Gedenkminute. Im Nationalrat. Dann geht es zur Tagesordnung über: die Teuerung.

Das Massaker in Butscha. Ein Tweet. Auf Twitter ist eine Kombination aus zwei Selenskyj-Fotos zu sehen. Das eine wurde vor dem Krieg aufgenommen, das andere nachdem er von den Gräueltaten erfuhr. Die User zeigen sich schockiert ob der Augenringe, des schmerzverzerrten Gesichtes.

Das Massaker in Butscha. Solidaritätsbekundungen weltweit. Selenskyj sendet eine Videobotschaft an den UNO-Sicherheitsrat. Er fordert eine Reform des Veto-Systems. Das Auditorium hört zu, nickt. Eine Stellungnahme bleibt aus. Das Massaker in Butscha. Joe Biden bezeichnet Putin erneut als Kriegsverbrecher. Diplomaten bezeichnen Bidens Rhetorik als unangemessen.

Das Massaker in Butscha. Die Forderung nach einem Gas-Embargo wird wieder lauter. In Deutschland melden sich die CEOs von ThyssenKrupp, BASF und der chemischen Industrie (VCI) zu Wort. Sie warnen vor einer Störung der Lieferketten.

Das Massaker von Butscha. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz geht davon aus, dass ähnliche Gräueltaten in Mariupol und andernorts verübt wurden.

Das Massaker von Butscha. Eines Tages werden die Überlebenden Fragen stellen. Warum sorgte man sich angesichts ihres Leides um die Teuerung, die Lieferketten? Wer wagte es, inmitten eines Krieges Selenskyjs Optik zu thematisieren? Warum zeigte in der UN niemand Haltung? Warum wurde Biden für seine Aufrichtigkeit kritisiert?

Das Massaker von Butscha. Mitten in Europa. Im Jahre 2022. Es wurde zum Symbol. Für das Versagen der Mächtigen. Für die Erkenntnis, dass der Begriff Weltgemeinschaft eine Phrase ist.

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