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Recht auf Überleben

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Vor 450 Jahren siedelten sich Kroaten in 198 Ortschaften des heutigen Burgenlandes an, jetzt leben sie nur noch in 60 Dörfern, ihr Bevölkerung santeil ist in den letzten Jahren rapid zurückgegangen: Ein Großteil der Jugend etabliert sich in Wien, von den zurückbleibenden assimilieren sich viele. Es gibt keine Haupt- und Mittelschulen, an denen Kroatisch gelehrt wird, eine Kindergartenregelung für Kroaten fehlt, im ORF haben sie keine einzige Sendeminute. Im Burgenland schickt man die um Subventionen Bittenden nach Wien, „der größten kroatischen Gemeinde Österreichs“ (Jonas), hier sagt man ihnen: ihr nennt euch doch Burgenländer, Eisenstadt soll euch fördern. Fazit: Subventionen von 370.000 Schilling pro Jahr.

Gemeinsam forderten der Kroatische Akademikerklub, der Burgen-ländisch-Kroatische Kulturverein und das Komitee für die Rechte der burgenlündischen Kroaten die Erfüllung der Verträge von St. Germain bis Helsinki. Der Volksgruppenbeirat wird wegen der hohen „Assimilierungsquote“ als unbrauchbar abgelehnt, gefordert werden von den Kroaten, die durchaus einsehen, daß sie auch Deutsch gut lernen müssen, direkte Gespräche mit der Bundesregierung.

Wer sich assimilieren will, soü nicht gehindert werden. Wer seine völkische Eigenart bewahren will, ebenso wenig - aber er braucht mehr Schutz als der andere. Noch erfreut sich das Burgenland einer friedlicheren Atmosphäre als Kärnten — wie lange noch?

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