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Reizvolle Proben eines Schülers

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Der Titel „Goethe und die Wiener Akademie" klingt fast ein bißchen großspurig, denn die einzige direkte Beziehung Goethes zur Wiener Akademie war, daß er 1812 zu ihrem Ehrenmitglied ernannt wurde. Von den sechs bis 5. November ausgestellten Handzeichnungen, Gouachen und Aquarellen stammt nur ein Werk aus dem Besitz der Akademie.

Interessant ist jedoch die Ergänzung durch Werke anderer klassizistischer Maler wie Adam Friedrich Oeser, bei dem Goethe Zeichenunterricht genommen hatte, Philipp Hackert und Angelika Kauffmann, mit denen Goethe in Italien in Kontakt stand, Johann Georg Wille, Michael 'Wutky, Friedrich Heinrich Füger und Franz Caucig, die Italien zur selben Zeit wie Goethe bereisten.

Die sechs Werke aus Goethes Hand entstanden zum Teil in seiner Leipziger Zeit 1765-68, in der der Jurastudent Zeichenunterricht an der Leipziger Akademie bei Oeser nahm, zum anderen Teil während der „italienischen Reise", als sich Goethes Hinwendung zur Klassik vollzog.

Indirekte Beziehungen Goethes zur Akademie existieren freilich in seiner Farbenlehre, deren Ansatz sich allerdings als falsch herausstellte, und in seinem Bekenntnis zum Meisterschulprinzip, das an der Wiener Akademie bis heute praktiziert wird. Keine große Ausstellung, aber eine, die interessante Aspekte aufzeigt und reizvolle Vergleichsmöglichkeiten bietet.

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