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„Road - Movie“

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(„Ariel“ von Aü Kaurismäki, mit Tuto Pajala, u.a.; läuft ab 8. September im Wiener „Stadtkino“) Die Frage nach den gesellschaftlichen Prinzipien von Ordnung und Recht, die den einzelnen oft in Ungerechtigkeiten verschlingen, erscheint uns als ein zentrales Moment in,Ariel“, dem neuen Film des finnischen Regisseurs. Aki Kaurismäki: Der arbeitslose Taisto Kasurinen (der so kraftvolle wie sensible Tuto Pajala) fällt durch das Netz des Sozialstaates.

Durch unheilvolle Verstrickungen gerät der Protagonist der Geschichte ins Gefängnis und ist von nun an abgestempelt, flieht aber mit einem Freund aus der Strafanstalt. In einer Art Parallelhandlung zum sozialen Abstieg lernt der verlorene Held die Politesse Irmeli kennen und lieben. Daraus entwickelt Kaurismäki ein romantisches Märchen, mit einer schönen, eigentümlichen Road-Movie-Stimmung von Freiheit und Einsamkeit.

Der finnische Regisseur gebraucht eine interessant verschlüsselte Bildersprache. Zwischenmenschliche Beziehungen, Aggression kommen in kurzen Blickkontakten zum Ausdruck. Freilich paßt der Stil der Inszenierung nicht zu seinen Anliegen, er bricht die moralische Intention, „die finnische Realität zu zeigen“ und gesellschaftliche Probleme anzuprangern. Das aber stört die Ernsthaftigkeit der Geschichte nicht und gibt ihr ein faszinierendes Eigenleben.

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