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Salzburgs Höhepunkte
(Salzburger Festspiele, Orchesterkonzerte) Festlich klingen auch heuer die Salzburger Festspiele aus, mit einer Parade berühmter Dirigenten wie Claudio Abbado und Herbert von Kara-jan, der mit den Berliner Philharmonikern und dem Singverein zweimal Beethovens „Missa so-lemnis“ aufführt, mit Maurizio Pollini, Vladimir Ashkenazy, Marilyn Hörne, Dietrich Fischer-Dieskau ... Beeindruckend ist nicht nur diese „Starparade“, sondern sind auch die attraktiven Programme.
Spektakulär war etwa Riccardo Mutis Aufführung der so selten gespielten „Sechsten“ Anton Bruckners, mit der diese brüchigste Symphonie des Komponisten hoffentlich wieder Eingang ins Repertoire der Wiener Philharmoniker gefunden hat. Lorin Maazel führte Gustav Mahlers „Achte“, die Symphonie der Tausend, mit Philharmonikern, Staatsopernchor, Singverein und riesigem Solistenaufgebot auf. Er kehrte dabei weniger das Pathos des Pfingsthymnus und des Goe-theschen Faust-Texts hervor, sondern zeichnete eine betont analytische Aufführung von tief beeindruckender Klarheit. Zwiespältigkeit, kritische Distanz und unerfüllte Sehnsucht wurden von ihm mit großer Geste beschworen.
Lothar Zagrosek, ab Herbst Musikdirektor der Pariser Oper, führte mit seinem ORF-Orchester und dem ORF-Chor Frank Martins Oratorium „Golgotha“ auf, ein viel zu selten gespieltes Werk voll in sich ruhenden Glaubens, voll meditativer Stimmungen und Farben. Karajan dirigierte Bruckners VIII. Symphonie, Leopold Hager die Uraufführung von Helmut Eders „Missa est“, eines Auftragswerks des ORF für die Festspiele. Drei Orchestergruppen, drei Chöre, drei Solisten realisieren eine wuchtige theatralische „Stereomusik“, die den Meßtext dramatisch effektvoll verdichtet.
Einen Höhepunkt bescherten Seiji Ozawa und der Pianist Kryztian Zimerman mit Liszts 1. Klavierkonzert. So farbig, delikat, so sensibel und doch intellektuell erlebt man das Virtuosenwerk allzu selten.
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