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Das Landestheater Linz eröffnete den Vorstellungsreigen der Länderbühne zum Österreichischen Theatertreffen mit der Oper in zwei Akten „Die Bakchantirinen" nach dem Drama des Euripides von Egon Wellesz, der auch selbst das Libretto gestaltet hatte. Regisseur Alfred Stögmüller hielt sich an die literarische Vorlage und deren Absage an „romantisierende Psychologisierung" und interpretiert den unschuldigen jungen König von Theben als Diktator, der sich als Bewahrer der Staatsmacht versteht und sich der Einführung des Dionysoskults widersetzt. Wellesz' Absicht, Dionysos als „rettenden Gott" mit christlichen Zügen zu zeigen, einen „Einklang von Mythos und Ethik" herzustellen, kommt leider nicht deutlich genug heraus.

Unter dem Dirigenten Manfred Mayrhofer erspielte sich das Bruckner-Orchester verdienten Applaus. In dem archaisch monumental stilisierten Bühnenbild (Ausstattung Kurt Pint) überzeugten stimmlich und darstellerisch Yu Chen (Dionysos), Klaus-Dieter Lerche (Teiresias), Maria Russo (Agave) und der wunderbare John Hurst (Pentheus). Besondere Anerkennung verdient das Aufgebot der Chöre (Einstudierung Ernst Dunshirn), die ihre bis zur Zwölfstimmigkeit führenden Partien sehr gut bewältigten.

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