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Schluß mit Flaute

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(Salzburger Festspiele, Orchesterkonzerte) Riccardo Muti, zweimal Herbert von Karajan, Leonard Bernstein sollten zum Abschluß am Pult der beiden besten klassischen Orchester der Welt, der Wiener und der Berliner Philharmoniker stehen. Doch Bernstein erkrankte und der Ein-springer Klaus Tennstedt ließ nach dem Konzert manche überlegen, ob man solche Rettungsaktionen in Hinkunft nicht besser unterließe.

So standen nämlich plötzlich neben Karajans glanzvoller Aufführung der „Alpensinfonie" von Richard Strauss, von Strawinskis Ballettmusik „Apollon Kusage-te" und am Tag davpr von Gustav Mahlers I3{. Symphonie in kaum überbietbar ausgefeilten, kon-

zentrierten, tief empfundenen Wiedergaben zwei Flauten. Mit dem Adagio aus Gustav Mahl'rs unvollendeter X. Symphonie weiß der von Karajan immer wieder gelobte Tennstedt nichts anderes anzufangen, als den Satz mit seiner unvorteilhaften Schlagtechnik in Partikel zu zerhacken, die sich nicht mehr zum großen Ganzen zusammenfügen lassen. Und Beethovens „Eroica" begann im ersten Satz preußisch zackig, um in einem völlig spannungslosen Trauermarsch fast zum Stillstand zu kommen.

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