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Schlußdokument der Sondersynode: Auszüge

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Die niederländischen Bischöfe sind fest entschlossen, künftig die authentische Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils in Zusammenarbeit mit allen Priestern und Laien auf allen Gebieten der Seelsorge zu verwirklichen. Sie verpflichteten sich zum entscheidenden Einsatz für die inner-kirchliche Einheit in den Niederlanden. Die Lehre der Kirche, wie das Konzil und der Papst sie interpretieren, soll künftig noch klarer dargestellt werden. Die entsprechenden Resolutionen haben alle stimmberechtigten Mitglieder unterzeichnet.

Die niederländischen Bischöfe bekräftigen ihre „vollständige Gemeinschaft mit dem Papst sowie ihren Glauben an den' hierarchischen Aufbau der Kirche".

Die Bischöfe äußerten ihr Einverständnis, innerhalb der Bischofskonferenz die Vergrößerung der Zahl der Bischöfe zu überlegen.

Zwischen dem Weihepriester-tum und dem allgemeinen Prie-stertum aller Getauften besteht ein wesentlicher Unterschied. Besonders betont wird die „Spiritualität", das „Geistliche Leben" der Priester. Es werde bedroht durch die Verweltlichung der Gesellschaft, durch Überlastung und durch Uberbetonung des „Funktionärs" im Priester. Die Bischöfe wollen ihren Priestern auf jede Weise helfen, ihr geistliches Leben zu vertiefen.

Der Zölibat ist nach Überzeugung aller Synodenteilnehmer ein hohes Gut für die Kirche. Sie bekunden deswegen einhellig ihren Willen, die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit getreu zu befolgen.

Vertretung der Priester einer Diözese sei der Priesterrat Priestergewerkschaften sind unvereinbar mit Struktur und Geist der

Kirche. Im sakramentalen Dienst wollen die Bischöfe nur von Priestern unterstützt werden, die im Zölibat leben. Priesteramtskandidaten sollen dieser Berufung entsprechend ausgesucht werden.

Die Fakultäten oder Hochschulen, an denen die Priester ausgebildet werden, müssen bestimmte Bedingungen erfüllen und vom Heiligen Stuhl anerkannt sein: Der Bischof muß als Lehrer des Glaubens und Wächter über die Rechtgläubigkeit anerkannt sein; er muß Einfluß auf die Ernennung und Abberufung von Professoren haben sowie auf den Inhalt der Studiengänge.

Die Bemühungen um die in den Niederlanden sogenannte „affektive Integration" der Ordensleute haben zu zwielichtigen Interpretationen geführt Es handelt sich dabei um Versuche, männliche und weibliche Ordensleute näher in Kontakt zu bringen. Diesen Status zwischen Zölibat und Ehe lehnen die Bischöfe ab.

Auf klare Unterscheidung zwischen Weihepriestertum, • Weihediakon und kirchlicher Beauftragung von nicht ordinierten Laien wurde größter Wert gelegt. Unbedingt vermieden werden soll, daß hauptberuflich in kirchlichem Dienst stehende und in der Regel verheiratete Pastoralassistenten zu „einer Art Parallelklerus" werden.

Die kirchliche Weiterbeschäftigung von Priestern mit ordentlicher Dispens von der Zölibatsverpflichtung wird nach einstimmigem Beschluß auch in den Niederlanden entsprechend den Richtlinien der Kongregation für die Glaubenslehre gehandhabt. Der zuständige Ortsbischof hat die Möglichkeit, in jedem Einzelfall „nach klugem pastoralem Urteil zu handeln".

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