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Schwarze Amerikaner

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Dieser amerikanische Klassiker, 1947 erschienen, ist nun erstmalig 1983 in einer deutschsprachigen Übertragung zu erlesen. Ergänzungen: bis 1980.

Am alarmierendsten wirken, aus heutiger Erfahrung, die Berichte über ein Übermaß von Grausamkeit: Ermordung von Kindern, Frauen, Niederbrennen von Kirchen, Schulen, Farmen - als Mittel weißer Amerikaner, ihre Neger zu unterwerfen, „auszurotten“ oder auszusiedeln oder unter stärkstem Druck versklavt zu halten, ohne Lincolns Befreiungsbotschaft ernst zu nehmen.

Das furchtbarste ist immer die Gesinnung: Die Versklavung wird mit bestem Gewissen praktiziert. Die Tapferkeit von Negertruppen in beiden Weltkriegen behindert nicht die gleichzeitige Drangsalierung in den

Südstaaten der USA. Vorwiegend dort.

Im Jahre 1972,66 Jahre nach einem schandbaren Prozeß gegen schwarze Mitglieder eines Regiments, widerruft der Kongreß das Urteil… Die Toten bleiben Tote. Tote Neger.

Ja, dann der Aufstieg: in schweren Kämpfen partiell erworbene „Gleichberechtigung“, die jedoch, wie die heutige Situation - Negerarmut, Negerarbeitslosigkeit, Negerjugendliche in allen Formen des Elends - bezeugt, nur einem kleinen Teil der nordamerikanischen Neger zugute kommt.

Beklemmend diese „ruhige“, immer sachliche Darstellung. Sie beleuchtet gespenstisch eine Gesinnung, die gnadenlos den Farbigen verfolgt.

NEGRO. Die Geschichte der Schwarzen in der USA. Von John Hope Franklin. Ullstein-Verlag, Berlin - Wiep 1983. 624 Seiten, geb., öS 364,80.

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