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Als Beleg für Charlotte Kerrs Schilderung (siehe Seite 10) bekommen wir „den von ihm geplanten Folgeband der ,Stoffe"', treffend nach dem zweiten Essay „Gedankenfuge" genannt. Tief schürfend fugiert Dürrenmatt seine Themen in den spätesten Jahren. Ob „Prometheus", die „Dramaturgie der Vorstellungskraft", eine „Kabbala der Physik" zur Debatte stehen oder „Der Versuch" unsere Zeit aus der Perspektive „10.000Jahre später" zu beurteilen, der Denker grübelt bis zum Urknall, über die Schicksale der Zeus-Legende, aller Legenden, spekuliert darüber, wieso die Götter zu einem Jehova wurden, lehnt Wotan und die Seinen ab und dürfte unter allen erklärten Agnostikern der einzige gewesen sein, der es zum Ehrendoktor der Theologie gebracht hat.

GEDANKENFUGE. Von Friedrich Dürren-matt. Diogenes Verlag, Zürich 1992. 194 Seiten, öS 249,60.

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