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Sie hielten fest

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Vor wenigen Wochen hat die Christenheit eine Kirchenspaltung miterleben müssen. Es ist das eingetreten, was Karl Barth als einen Skandal für die „üriä ec-clesia“ bezeichnet hat. Mit dier sem Zitat leiten die Autoren dieses Buch ein, das um eine Lösung für das Problem ringt, daß es Situationen gibt, in denen Gemeinschaft um der Wahrheit des Glaubens willen aufzukündigen ist, andererseits Verweigerung der Gemeinschaft die Wahrheit des Glaubens an den einen und unteilbaren Christus zerstört.

In einer eingehenden Analyse des neutestamentlichen Befundes wird verdeutlicht, daß diese Dialektik bereits die apostolische Zeit betraf. Der Streit um die Heidenmission, die Konflikte in den paulinischen und johannei-schen Gemeinden und anderes mehr gefährdeten und zerstörten die Einheit. Gleichzeitig wurden aber auch Konfliktlösungsmodelle und einheitsfördernde Faktoren gesucht. Einheit der Kirche stellt sich daher nicht als fixes Gut, sondern als Prozeß dar, als Prozeß einer steten Wahrheitsfindung.

Kritisch wird die Fähigkeit zu diesem Prozeß auf protestantischer wie katholischer Seite durchleuchtet, und die Denkanstöße vom Neuen Testament her werden fruchtbar zu machen versucht. Ein kontroversielles Buch, das den Prozeß der Einheit aber hoffentlich befruchten wird.

SIE ABER HIELTEN FEST AN DER GEMEINSCHAFT. Von Christian Link/Ulrich Luz/Lukas Vischer. Verlag Benziger, Zürich 1988. 275 Seiten, kart., öS 249,60.

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