6898108-1980_18_10.jpg
Digital In Arbeit

Sieben Frauen

Werbung
Werbung
Werbung

„Es tut gut, in diesen Zeiten ehrlos zu sein.” Dieser Satz aus dem Abschiedsbrief einer zum Tod verurteilten Sozialistin zeigt auf, was den sieben Frauen, deren Schicksal geschildert wird, gemeinsam war. Aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen dem NS-Regime im Weg, wurden sie verfolgt, gequält, gedemütigt und getötet.

Der Bogen spannt sich von der Dichterin Alma Johanna König zur namenlosen Zigeunerin, von der kleinen Schneiderin zur stillen Klosterschwester, die da verstand, „daß es hieß, ungehorsam zu sein”. Wie zahllose andere Frauen traten sie für ihre Überzeugung ein, litten sie und starben. Doch die Geschichte des weiblichen Widerstandes ist erst wenig erforscht. Die Möglichkeiten der Frauen waren beschränkt, und doch taten viele mehr, als menschenmöglich scheint.

Den sieben im Mittelpunkt dieses Buches stehenden Frauen half niemand. Die Autorin hat es vermocht, dem Unsäglichen Sprache zu verleihen, es in Worte zu kleiden, beklemmend und ergreifend. Das Buch ist Dokument und Denkmal zugleich, Mahnstätte und kunstvolle Dichtung in einem. Solche Bücher könnten mithelfen, erneute Schrecken und Greuel zu verhindern.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung