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Sightseeing

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Qstersonntag, Festgottesdienst in der Wiener Karlskirche. Zur feierlichen Umrahmung stehen Mozart und Händel auf dem Programm, alles in allem beste Voraussetzungen für eine wirklich österliche Festmesse.

Doch wehe, man hat sich als Gottesdienstbesucher nicht früh genug eingefunden, muß sich deshalb hinten an der Eingangstür irgendwie in die Menschenmassen einordnen. Da vergißt man alsbald, daß man sich in einer der schönsten Barockkirchen Österreichs befindet, sondern fühlt sich mitten nach Neapel versetzt.

Allzu kluge Reiseführer lotsen ausgerechnet während des Festgottesdienstes die Touristen-Horden in die Kirche. Denen genügt die Sicht auf den Innenraum der Kirche vom Eingang aus natürlich nicht. Verwegen rempeln sie nach vorne. Andere zücken ihre Kameras und fotografieren über die Köpfe der Meßbesucher hinweg. Und wehe dem, der den Kopf nicht rechtzeitig einzieht...

Lauthals werden die Reisegruppenmitglieder dann wieder zusammengerufen. Auf geht's — möglicherweise in den Stephansdom, zum Sightseeing während des Pontifikalamtes.

Bitte an die Wiener Reiseführer: Gestalten Sie für Ihre Gruppen an Sonn- und Feiertagen während der Gottesdienste, wenn's irgendwie geht, ein Alternativprogramm. Wie wär's zum Beispiel mit einem Frühschoppenheurigen in Grinzing?

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