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So manches Kleinod wartet noch in Kärnten

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„Kärnten ist eine Landschaft der Grenze, ein Land des Ubergangs.“ Diese einst ausgesprochene Charakterisierung könnte hin und wieder selbst zu Erklärungen bestimmter wirtschaftlicher, kultureller und geistiger Vorgänge in diesem Bundesland verwendet werden. Viele Einmaligkeiten, aber auch etliche Schwierigkeiten lassen sich auf unsere Sonderlage zurückführen. Allzu gangige Vorstellungen über das heutige Kärnten - vor allem aus Fremdenverkehrssicht - sollten mit diesem Beitrag allenfalls ins rechte Licht gerückt werden, ebenso wie die eingangs erwähnte und allzu vage kartographische Beschreibung einer Ergänzung bedarf.

In einer Zeit, die nicht bloß auf Dur gestimmt ist, konnte sich auch unser Land dem Wandel - seien es notwendige Strukturänderungen, wiederholte Konjunkturschwankungen und Rezessionserscheinungen - nicht entziehen. Und trotzdem vermochte die dynamische Wirtschaft Kärntens mit ihren 19.000 Unternehmern durch stete Leistung und unentwegte Bereitschaft ihren Platz - so gut es ging - zu behaupten und somit wesentlich zum Wohlstand der Bevölkerung beizutragen.

Es geht schon aus der Wirtschaftsgeschichte und den Strukturgegebenheiten hervor, daß der Fremdenverkehr in Kärnten wie eh und je zu den tragenden Kräften der Wirtschaft im Lahde gehört. Trotz starker Abhängigkeit vom touristischen Weltmarkt und den daraus resultierenden Schwierigkeiten, trotz allgemein verschärfter Wirtschafts- und Währungslage, der wir besonders ausgesetzt sind, sehen wir mit Hoffnung der Sommersaison 1978 ent-

gegen. Die Wintersaison lief - wie uns die Statistik beweist - gut.

Soweit überblickbar, hat die Kärntner Fremdenverkehrswirtschaft in den Vorbereitungsarbeiten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um ein Ziel erreichen zu können, das dem Interesse unserer Gäste, der 8000 Betriebe und deren tausenden Mitarbeitern und darüber hinaus auch dem Wohle des Landes dient. Die absolute Preisdisziplin trägt schon jetzt Früchte, vereinzelte Angebote verteuerten sich in einem Ausmaß, das unter der erwarteten Inflationsrate liegt.

Unsere geographische Sonderlage kommt den Urlaubserwartungen entgegen, nicht zu unrecht werden der Tauernkamm (im Norden), die Karruschen Alpen und die Karawanken (im Süden) als Regenfänger bezeichnet. Man kann ohne viel Zeitaufwand Kärnten als „Klimaschaukel“ verwenden und findet hier ein exzellentes Angebot von Kurmöglichkeiten vor. Unsere Kurorte haben Pfiff und Niveau, es stehen auch Kurzkur-Arrangements und Regenerationswochenenden, beispielsweise für Manager, zur Auswahl.

Für kulturell Interessierte und Theaterliebhaber bietet sich ebenfalls recht viel Auswahl an. Man sollte sich Zeit nehmen, für die Komödienspiele im Schloß Porcia, Spittal an der Drau, oder einen Abstecher zum „Carinthi-schen Sommer“ nach Össiach wagen und dem Stadttheater Klagenfurt - mit gänzjähriger Spielzeit - einen Besuch abstatten.

Auch für schon mehrmals Dagewesene empfiehlt sich eine museale Entdeckungsreise. Eine Visite der guterhaltenen Burgen und Schlösser erweckt immer aufs neue den Eindruck, daß Kärnten viel getan hat, um der Vergangenheit eine Zukunft zu sichern.

Der Wunsch, beim Urlaub in Kärnten einen möglichst starken Kontrast zum Alltag vorzufinden, wird ebenfalls erfüllt. Nicht nur an den 200 warmen Badeseen gibt es Freizeit- und Sportmöglichkeiten en masse, es kommt der Alpinist ebenso auf seine Rechnung wie der Fischer, Jäger, Wanderer.

Viele Gesichter sind es, die in unser Land zu jeder Jahreszeit zu einem kürzeren oder längeren Verweilen einladen. So manches Kleinod wartet noch in stiller „Reserve“ - weit weg von jeglicher Urlaubskonfektion - auf seine Entdeckung.

Mit einer typisch kärntnerischen Note vermag nicht nur unsere Gastronomie aufzuwarten. Die unserer Landschaft eigene Vielfalt kann hier bloß, angedeutet werden. Man muß sie sehen, erleben und ausprobieren, um verstehen und empfinden zu können, welch einzigartige Größe unser kleines Landle im Süden Österreichs in sich birgt.

Um Urlaubserwartungen erfüllen zu können und konkurrenzfähig zu bleiben, gehört heutzutage aber weit mehr als das wichtige Kapitel Landschaft. Harte Arbeit, imense Invesitionen waren und sind hiezu nötig. Wie überall in der Wirtschaft gilt es im Fremdenverkehr: „Nichts, aber schon gar nichts fällt von selbst in den Schoß ...“

Um unsere Seen reinzuhalten, wurden bis jetzt in ganz Kärnten mit einem Milliardenaufwand moderne Kanalisationsanlagen gebaut. Die Unternehmerschaft trägt zur Finanzierung durch große finanzielle Opfer bei.

In jüngster Zeit wurden auch Supra-und Infrastruktureinrichtungen geschaffen, die zukunftsweisend sind. So eine Menge von mechanischen Aufstiegshilfen, Hallen- und Thermalbädern, gute Verkehrsverbindungen.

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