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Souveräne Linie

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In der Staatsoper ist Donald Runnic-les fürs erste einer der meistbeschäftigten Dirigenten: Wagners „Ring des Nibelungen" leitet er ebenso wie die neue Serie von Richard Strauss' „Salome" mit dem „Mef'-Star Catherine Malfitano. Vor allem in „Siegfried" und in „Götterdämmerung" zeigte er seine Hand für große dramatische Bögen, für Wagners kühne Steigerungen und wilde Klangmalereien. Runnicles liebt effektvollen Farbenzauber, er umhüllt die Sänger mit einem schimmernden Klanggewand und fordert Bühnenpersönlichkeiten wie Hildegard Behrens als Brünnhilde imponierend. „Götterdämmerung" zeigte, welch hohes Niveau dieser von Christoph von Dohnanyi ungemein genau vorbereitete „Ring" hat, aber auch wie souverän Runnicles diese Vorarbeit für sich zu nützen und auf seine Linie zu bringen versteht. In Kurt Rydls Hagen und Wolfgang

Schmidts Siegfried hatte er dabei Partnervon souveräner Durchschlagskraft.

Catherine Malfitano als Salome und ein recht mittelmäßiges Ensemble (Uwe Schönbeck als Herodes, Jukka Rasilainen als Jochanaan und Herbert Lippert als Narraboth) enttäuschten hingegen: Die in Salzburg vielbejubelte Primadonna Malfitano wirkte unkonzentriert, distonierte ein paarmal, stieg sogar einmal aus der Partie aus; nur ihre Persönlichkeit überzeugte durch raffiniertes Spiel. In dieser Partie ist das allerdings zu wenig.

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