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Soziologie der Jesusbewegung

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Aus dem Ansatz moderner Soziologie heraus unternimmt Gerd Theißen einen beachtenswerten Versuch, jene Rahmenbedingungen zu erheben, innerhalb derer sich Jesus und seine Bewegung als Phänomen konkreter ökonomischer, politischer, ökologischer und, kultureller Gegebenheiten ihrer Zeit ausweisen lassen.

So bewußt der Autor die Jesusbewegung als eine Antwort auf die tiefe Krise des Judentums der Zeitenwende neben die anderer jüdischer Gruppen stellt, hält er sich methodisch exakt an die Grenzen seiner Betrachtungsweise und läßt Religion dadurch nicht in Soziologie aufgehen. Im Gegenteil, gerade das Individuelle, das spezifisch Christliche in diesem Fall, wird deutlich sichtbar, und mancher altvertraute Satz des Neuen Testamentes gewinnt deutliche Konturen.

Gelegentlich wird man einzelne Stellen auch anders verstehen dürfen, was jedoch dem Gesamtbild der entworfenen Entstehungsgeschichte des Urchristentums keinen wesentlichen Abbruch tut und von der Lektüre sowie Auseinandersetzung mit dem Werk in keiner Weise abhalten sollte.

SOZIOLOGIE DER JESUSBEWEGUNG. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Urchristentums. Von Gerd Theißen. Verlag Chr. Kaiser, München 1988. 111 Seiten, kart.. öS 69.-.

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