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Spitzentöne
(Konzerthaus, Musikverein Wien) Maurizio Pollini setzte beim diesjährigen Internationalen Musikfest mit Mozart und Beethoven einen unumstrittenen Höhepunkt: Klarheit und überirdisch schöne innere Ruhe beim einen, Dramatik und tiefe Empfindung beim anderen, immer aber mit einer sagenhaften Technik.
Gidon Kremer könnte als Pollini der Geige angesprochen werden, doch sein hoher Intellekt drängt das Musikalische doch etwas in den Hintergrund. Bei Steve Reich oder John Cage war das am Platze, bei Beethoven störte das eher.
Shlomo Minth hingegen ist der romantische Geiger schlechthin. Mit dem London Symphony Orchestra unter Claudio Abbado spielte er das Mendelssohn-Konzert exzessiv, als wäre es von Tschaikowksy. Bartöks „Wunderbarer Mandarin“ bildete den hinreißenden Schluß.
Und die Philharmoniker zeigten unter Sir Georg Solti, daß sie auch - präzise auf den „Schlag“ - Schuberts große C-Dur-Symphonie männlich-herb spielen können. Vorher gab Hermann Prey in Mahlers „Liedern eines fahrenden Gesellen“ sein Bestes und wurde zu Recht bejubelt.
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