Afghanistan: Ratlos gegen geopolitisches Extremwetter
Mit der überstürzten Kapitulation in Afghanistan erweist sich der Westen als unzuverlässiger Partner. Eine verheerende Entmutigung jener, die weltweit um ihre demokratischen Grundrechte kämpfen.
Mit der überstürzten Kapitulation in Afghanistan erweist sich der Westen als unzuverlässiger Partner. Eine verheerende Entmutigung jener, die weltweit um ihre demokratischen Grundrechte kämpfen.
Der Anteil jener, die noch immer bezweifeln, dass wir Menschen Mitverursacher der Erderwärmung sind, wird nach diesem Sommer der geballten Überhitzungs- und Überschwemmungsphänomene wohl beträchtlich geschrumpft sein. Dass wir Verantwortung für die dauerhafte Bewohnbarkeit unserer Erde zu tragen haben, steht spätestens jetzt weitgehend außer Streit.
Im krassen Gegensatz zu dieser wachsenden Übereinstimmung bei der Suche nach Frieden mit der Natur erleben wir allerdings die zunehmende Rat- und Konzeptlosigkeit der freien Welt im Umgang mit den sich häufenden geopolitischen Extremwetterereignissen.
Denn während in den Jahren nach der Ostöffnung eine globale Konvergenz in Richtung demokratischer Rechtstaatlichkeit unaufhaltbar schien, zeichnet sich in den zwei Jahrzehnten seit den Anschlägen auf das World Trade Center eine diametral gegensätzliche Entwicklung ab. Immer zahlreicher werden die politischen Brandherde, immer konzept- und ratloser stehen die liberal-demokratischen Staaten des Westens diktatorischen Regimen und dem fundamentalistischen Terror unterschiedlichster Provenienz gegenüber. Die menschengemachte politische Klimakrise wird zur ständig anwachsenden Bedrohung.
Unzuverlässiger Westen
Trotz der vom Irak über Libyen bis zu Syrien und dem Jemen reichenden Kaskade außenpolitischer Fehlentscheidungen blieb bis zuletzt der Anschein intakt, der Westen handle nach einer schlüssigen, wenigstens langfristig durchsetzbaren Agenda. Mit der überstürzten Kapitulation in Afghanistan wird aus diesem Anschein Illusion. Der Westen erweist sich als unzuverlässiger Partner. Die absurd hohen militärischen Kosten von über zwei Billionen Dollar sind als verlorener Aufwand auszubuchen.
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