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Hoffnung für die Opfer
Vielleicht wird der Waffenstillstand halten, und vielleicht werden die IFOR-Truppen in Bosnien-Herzegowina dazu beitragen, daß der Begriff „Frieden" zumindest schrittweise Bealität werden kann. Das alles zusammen kann zu einer Hoffnung werden für alle Opfer des Krieges, ob sie als Zivilbevölkerung ausharrten, ob sie Vertriebene oder Flüchtlinge - oder Soldaten an den jeweiligen Fronten waren.
Vorerst aber herrscht tiefer Winter, der besonders tief ist für die Flüchtlinge innerhalb Bosnien-Herzegowinas, denn vielen von ihnen fehlt noch immer das Nötigste, um zu überleben. Auch für sie liegt die einzige Hoffnung in der Hilfe, die von draußen kommt. Sie selber können zu ihrer Zukunft derzeit kaum etwas beitragen.
Das heißt für die Staaten der Welt, die sich kürzlich in Paris so euphorisch gegenseitig feierten, weil es - dank der US-Initiative in Dayton - gelungen war, ein „Friedensabkommen" von den Präsidenten Izetbegovic, Tudjman und Milosevic unterzeichnen zu lassen, daß sie sich jetzt zu ihrer Mitverantwortung bekennen müssen. Mitverantwortung dafür, daß sie nicht früher eine gemeinsame politische Haltung zustandebrachten, ohne die das Mandat der UNPBO-FOR nicht realisiert werden konnte, womit der Aggressionskrieg gegen die schutzlose Zivilbevölkerung, der rassistische Wahn „ethnischer Säuberungen", die gezielte Zerstörung kultureller Werte nicht beendet werden mußte - und die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft in Frage gestellt war. Heute haben sie die Chance, wenn sie sich finanziell massiv in Bosnien-Herzegowina direkt und im Verhalten gegenüber den Menschen, denen sie Zuflucht gewährten, verständnisvoll verhalten, einiges wieder gutzumachen.
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