Ukraine-Krieg: Das Ende vom Ende der Geschichte

Werbung
Werbung
Werbung

In der Chance auf die globale Verbreitung einer liberal-demokratischen Gesellschaftsordnung nach dem Ende des „Kalten Krieges“ sah bekanntlich Francis Fukuyama 1992 im gleichnamigen Bestseller so etwas wie „Das Ende der Geschichte“. Und obwohl seine verführerische These bereits 2001 mit dem Twin-Tower-Attentat falsifiziert wurde, reichten all die seit damals geführten Kriege nicht aus, um die Hoffnung auf eine friedliche Welt(wirtschafts)ordnung nachhaltig zu zerstören. Es war einfach zu verlockend, einem solchen „Narrativ“ zu vertrauen.

Was aber bleibt jetzt noch davon übrig? Erleben wir gerade das Ende vom Ende der Geschichte? Oder schlägt sie einfach nur wieder einmal ein neues Kapitel auf, dessen Überschrift wir nur noch nicht kennen? Hatten vielleicht sogar Hans Peter Martin und Harald Schumann Recht, als sie 1996 davor warnten, die weltweite Öffnung für internationale Arbeitsteilung könnte zur „Globalisierungsfalle“ werden?

Rückbau arbeitsteiligen Wirtschaftens

Wir sind gerade Zeitzeugen eines geopolitischen Szenenwechsels. Von einer Weltsekunde auf die andere gilt mit einem Mal als unbestritten, dass gegenseitige Abhängigkeiten mit immensem Aufwand abzubauen und Eigenproduktionen um fast jeden Preis zu stärken sind. Im Gefolge der Wirtschaftssanktionen massiv auftretende Rohstoff- und Lieferkettenprobleme erzwingen quer über den Globus den schmerzhaften Rückbau arbeitsteiligen Wirtschaftens. Mit der Friedensdividende ist es somit vorbei – auch wenn das auf Jahre hinaus mit hohen Inflationsraten, Wachstumsschwäche, überbordender Verschuldung und unvermeidbaren Einbußen an Wohlstand verbunden sein wird.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung