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Steiniger Boden in Ulster

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„Auf den Knien" flehte Papst Johannes Paul II. vor knapp einem Jahr die Katholiken und Protestanten der britischen Provinz Ulster von der Republik Irland aus an, vom Weg der Gewalt abzukehren. Und am Anfang schien es auch fast so, ob sein eindringlicher Appell auf fruchtbaren Boden fallen würde.

Freilich jene, denen die Botschaft des Papstes in erster Linie gegolten hatte, die Terroristen der katholischen Untergrundorganisation IRA, wiesen den Friedensappell Johannes Pauls II. innerhalb von 24 Stunden zurück.

Trotzdem hegte man Hoffnung, daß die IRA ihr mörderisches Spiel mit der Zeit nicht mehr weitermachen könnte, weil die Bewohner der katholischen Gettos von Belfast, Londonderry (Derry) und anderen nordirischen Städten ihr in Anbetracht der päpstlichen Worte die Unterstützung möglicherweise ver-

sagen würden.

Und heute, wenige Wochen bevor sich der Irland-Besuch des Papstes zum erstenmal jährt - wie sieht da die Lage in Nordirland aus?

Mehr als 90 Menschen sind seit dem Papst-Appell dem Terror zum Opfer gefallen, allein am vergangenen Wochenende wieder fünf.

Die Bilanz des Terrors in Nordirland ist ernüchternd, viele haben die Hoffnung auf eine Befriedung dieser Krisenprovinz schon aufgegeben, zumal Ulster ein steiniger Boden für Friedens-Appelle zu sein scheint.

Dennoch: Einziger Ausweg aus dem Konflikt in Ulster bleibt, was der Papst von den Nordiren erflehen wollte: Abkehr vom Weg der Gewalt. Die A Iternative dazu ist nur noch mehr Terror, noch mehr Gewalt, noch mehr unschuldig vergossenes Blut.

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