7061747-1991_39_16.jpg
Digital In Arbeit

Telebanking holt den Bankschalter ins Büro

Werbung
Werbung
Werbung

Wer wissen will, wie es seinem Unternehmen geht, der analysiert die betriebswirtschaftlichen Zahlen. Die Quelle dafür ist traditionellerweise die Finanzbuchhaltung, wie die Controller meinen.

Dieses Wissen um das Unternehmen war bislang nur recht mühsam zü eruieren, ist aber seit einiger Zeit - auch ohne externen Unternehmensberater - durch Electronic Banking greifbar.

Dieses elektronische Informationssystem über alle Zahlungsbewegungen bietet dem Firmen-managereine Reihe von Vorteilen:

So kann der Interessent jederzeit die Liquidität seines Unternehmens feststellen, weil er auf Anfrage (über den eigenen PC) sofort ermitteln kann, wie die „Cash-Si-tuation" des Unternehmens aussieht. Mit der Vernetzung in firmeninterne Datennetze hat er auch die Chance, die Entwicklung dieser Ziffern zu kontrollieren und bei ständigem Gebrauch dieses Instrumentariums praktisch täglich auf mögliche negative Entwicklungen zu reagieren.

Ein weiterer positiver Aspekt: Die Finanzsituation wird dadurch im Griff behalten. Wenn es sich empfiehlt, die Finanzierung des Unternehmens umzustrukturieren, so zum Beispiel von kurzfristigen Verbindlichkeiten auf langfristige Finanzierungen - um Bares in der „Kriegskasse" zu haben -, so ist das durch Telebanking machbar. Und auch die Finanzpläne (Vorschau) sind mit Hilfe von Telebanking-Software leichter realisierbar, wenn neue Projekte im Hinblick auf ihre Chancen am Markt durchgerechnet werden müssen.

Grundsätzlich gilt: Telebanking kann sehr, sehr viel, was man heutzutage für die moderne Unternehmensführung benötigt. So ist es unter anderem möglich, die Zahlungsziele (und die damit verbundene Zinsenbelastung) wesentlich zu reduzieren: Bis 14 Uhr in den Computer eingegeben, wird die taggleiche Bearbeitung garantiert. Das war bislang mit dem normalen Zahlungsverkehr nicht möglich. Und: Durch die Installierung dieses Systems im Unternehmen entfallen manche Gänge zur Bank. Alle Transaktionen können zeitsparend und bequem vom Schreibtisch aus erledigt werden.

Kontostand auf Knopfdruck

Historisch gesehen, begann Electronic Banking mit dem Datenträgeraustausch, der Vorstufe zu den heutigen, fast alle Modalitäten des Zahlungsverkehrs umfassenden Möglichkeiten. Mittels PC können heute auf Knopfdruck Kontostände und Umsatzinformationen abgefragt werden. Fürden Inlandsbeziehungsweise Auslandszahlungsverkehr werden immer wiederkehrende Rechnungen der einmal gespeicherten Stammlieferanten zeitsparend erfaßt und kommen auf Abruf zum richtigen Termin auf den Zahlungsvorschlag. Unter dem Titel „Belegservice" können auf Detailinformationen

über Zahlungseingänge wie zum Beispiel Kundennummer, Rechnungsnummer und so weiter via Datenleitung zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung ist hier, daß Zahlscheine mit den entsprechenden Daten verwendet werden. Weitere Möglichkeiten des Telebanking sind die Erstellung von Liquiditätsplänen, und die Verwaltung von Devisen-, Kassa- und Termingeschäften.

Dazu kommen Zusatzdienste wie der Kursservice, der mit der gleichen Ausstattung wie Telebanking funktioniert und mit dessen Hilfe Devisen- und Wertpapierkurse abgefragt werden können. Diese Kurse können auch in eigene Chartprogramme gebracht werden.

Um noch - betriebswirtschaftlich

- vom Kosten/Nutzen-Verhältnis zu reden: Die Einführung des Teleban-king-Systems wird immerbilliger. Ein Software-Paket für einen Einsteiger kostete 1990 noch um 15.000 Schilling inklusive Einschulung, heute verlangt beispielsweise die Zentralsparkasse dafür nur noch etwa 5.000 Schilling (jeweils exklusive Mehrwertsteuer). Dazu kommen 280 Schilling monatliche Nutzungsgebühr. Der Kunde bekommt dafür ohne zusätzliche Kosten die jeweils EDV-mäßig überarbeitete neueste Version. Als einziges Institut bietet die Z zudem eine dreimonatige kostenlose Probezeit an.

So gesehen, ist- schon allein aufgrund der eingesparten Arbeitszeit

- eine Investition ins Telebanking nur eine Frage der Zeit, nicht mehr eine Frage der (ersparten) Kosten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung